Wer Gutes sucht, wird Gutes finden. Schönes und Gutes gibt es in der Kaulbachstraße in Lankwitz. Unscheinbar, in einem ehemaligen Einkaufsladen, liegt der Trödel-Basar. Auf 80 Quadratmetern gibt es hier alles zu kaufen. Also buchstäblich: Alles! Kleider, Geschirr, Bücher, Spiele, Uhren, Porzellan. Das Besondere an diesem Geschäft ist, dass alles was zum Verkauf steht, als Spende vor der Tür abgegeben wird. Hier wird erstmal aussortiert. Was kaputt oder schmutzig ist, kommt nicht in den Verkauf.
Ich sehe eine Wanduhr für zwei Euro, Porzellan kann auch schon mal 15 Euro kosten. Das ist allerdings eher die Ausnahme. Witzig: Ein gehäkeltes Tortenstück oder Cocktailgläser in Flamingo-Form! Die gesamten Einnahmen gehen an das gemeinnützige Projekt Käseglocke, das bedürftige Kinder und deren Familien unterstützt – zum Beispiel mit einer Suppenküche für Kinder und Jugendliche sowie Ferienaktionen. Wofür wird das Geld genau ausgegeben, das eingenommen wird? Vor allem für Lebensmittel sowie Ausflüge für Kinder und Familien, die kostenlos Essen, Trinken und Spielsachen zur Verfügung gestellt bekommen sollen.
Aus Überzeugung lokal
Im Laden wird viel gelacht; aus allen Bezirken kommen Berliner, um zu unterstützen oder zu kaufen. Den kleinen Trödelladen gibt es seit 2010 und er wird immer beliebter. Gutes spricht sich eben rum. Erstaunt bin ich über die teilweise sehr gute Qualität der Dinge, die hier abgegeben werden. Könnte man die nicht für viel mehr Geld zum Beispiel bei Ebay verkaufen? Bestimmt, aber wer hier abgibt, tut das aus Überzeugung. Weil er weiß, er hilft.
Jeder kann hier einkaufen, es muss niemand Schwellenangst haben und glauben, er dürfte nur einkaufen, wenn er Hartz IV-Empfänger ist. Jeder Schnäppchenjäger ist willkommen, jeder, der gerne Gutes tun möchte, Lust auf ein Schwätzchen hat, gerne nach kleinen Schätzen stöbert.
Achtung, der Trödel-Basar hat nur an zwei Tagen in der Woche geöffnet. Da die Mitarbeiter ehrenamtlich arbeiten, geht es eben nicht anders, das wäre vielleicht ein bisschen zu viel des Guten. Und Gutes genug finden wir hier. Denn auch das ist Berlin, neben all seinen Street-Food-Märkten, Start-ups und angesagten Party-Locations. Nämlich irgendwie doch nur ein Dorf, in dem der eine Nachbar dem anderen hilft. Danke schön für dieses tolle Projekt!