Atmosphäre
Im vor wenigen Monaten eröffneten Tulus Lotrek wird nichts dem Zufall überlassen. Nicht beim Essen und schon gar nicht in Sachen Interieur. Blickfang sind die mit üppigem Urwald beklebten Wände, in denen aufmerksame Gäste viele kleine Schätze aus der Küche entdecken können. Die grüne Wildnis findet sich auch in den Outfits von Gastgeberin Ilona Scholl (ehemals Frau Mittenmang) und ihrem Team wieder. So wild der Dschungel, so unaufgeregt die Einrichtung mit schönen Holzmöbeln. Auf ihnen finden die Namen der jeweiligen Tischgäste ebenso Platz wie eine Weinkarte aus altem Führerschein-Papier und Geschirr, das nicht nur Kennern Freude macht.
Das Essen im Tulus Lotrek
Was die Inneneinrichtung verspricht, wird von der Karte eingelöst. Herzstück ist das aus sieben Gängen bestehende Menü für 79 Euro. Darunter so spannende und mit Liebe zum Detail ausgearbeitet Kreationen wie Büffelmozzarella mit Amalfi-Zitrone, Rhababer und Haselnusscreme und Hummer-Tatar an Birne, Moos und Pilzen. Oder Schweinekinn plus Meeresschneckenpesto mit Aprikosenchutney und Spinat und kräftig durch die Pfanne gezogener Beelitzer Spargel mit pochiertem Ei, Pistazien-Gnocchi, Senfsößchen und Feigen-Gel. Öle, Chutneys und einige Limonaden werden von Küchenchef Maximilian Strohe selbst hergestellt.
Ob zu den à la Carte-Gerichten oder dem Menü – die Weinbegleitung empfiehlt sich unbedingt. Hier gilt: Qualität statt Quantität. Obwohl das Restaurant über keinen riesigen Keller verfügt, sind die verfügbaren Weine ausgezeichnet. Serviert werden etwa Weißburgunder aus dem Hause Holger Koch, Rotkipfler von Alphart oder Valsanerro Reserva vom spanischen Familienbetrieb Bodegas de la Marquesa. Was passt und was nicht, wird von Fachfrau Ilona auf Wunsch super-sympathisch und verständlich erläutert: „Der gibt im Glas richtig Gas!“
Gut zu wissen
Seinen Namen verdankt das Restaurant dem französischen Impressionisten und Genussmenschen Henri de Toulouse-Lautrec. Die Buchstaben hat man etwas durcheinandergewürfelt, um nicht zwangsläufig auf die französische Küche festgenagelt zu werden. Auch wer Vegetarier ist, kommt im Tulus Lotrek voll auf seine Kosten. Für Veganer ist allerdings nichts im Angebot. „Wir verstehen uns einfach nicht gut genug auf die vegane Küche, um den Leuten etwas Adäquates anbieten zu können“, erklärt die Gastgeberin. Enttäuschte Gesichter gibt es trotzdem selten. Wer hier einkehrt, ist ohnehin dem Rausch zugetan.