Um die Aufmerksamkeit der Kunden auf dem breiten Markt für Berliner Reiseführer zu erhaschen, schadet es nicht, ein eigenes Konzept zu haben. Der Kleinverlag Chipercy bindet Tipps für Hauptstadtbesucher in eine vollwertige Krimihandlung ein, die jeweils entlang einer U-Bahnlinie spielt. Soeben ist die zweite Ausgabe mit Schauplätzen an der U1 erschienen.
Die Grundidee zu den „U-Bahn Cops“, wie die Mischung aus Krimi und Reiseführer heißt, hatten Alex Diel und Percy Michalak. Eigens für die neue Reihe, die im Idealfall alle touristisch interessanten U-Bahnlinien vorstellen soll, haben sie den Chipercy Verlag gegründet. Für Stories und Figuren sind die beiden Autoren Rainer Stenzenberger und Ulrich Sackenreuter zuständig. Stenzenberger ist durch die erfolgreichen „Berlin Werwolf“-Romane ein Begriff. Ulrich Sackenreuter lernte er beim Drehbuchschreiben kennen.
Kein Wunder angesichts dieses Hintergrunds, dass es auch beim zweiten Fall der U-Bahn-Cops Milan Markovic und Olli Schulz ordentlich zur Sache geht. „Sex & Drugs & Gangsta Rap am Kottbusser Tor“ lautet der leicht plakative Titel des an der U1 spielenden Krimi-Reiseführers. Die beiden Ermittler sind die einzigen Mitglieder einer von BVG und Polizei aufgestellten Spezialeinheit, die eigentlich nur der Beruhigung der Öffentlichkeit beim Thema Sicherheit im Nahverkehr dienen soll. Doch außerplanmäßig geraten sie nun erneut in einen veritablen Kriminalfall: Die beiden Rap-Talente Yasin und Günay versterben durch einen Sprung in den Landwehrkanal sowie einen Anschlag mit Schusswaffe – und Markovic und Schulz sind ‚zufällig‘ hautnah dabei.
Themen aus der Berliner Realität
Ihre Ermittlungen führen sie zu den verschiedensten Schauplätzen entlang der U-Bahnlinie U1. Dabei werden die U-Bahn Cops mit Themen konfrontiert, die dem eifrigen Berliner Zeitungsleser bekannt vorkommen werden. Es geht etwa um Homophobie, das Drogenproblem im Görlitzer Park oder Machogehabe in Freibädern. Auch einige der Charaktere, denen Markovic und Schulz begegnen, sind kaum versteckt an reale Personen angelehnt. Die Handlung ist somit ohne Zweifel am Puls der Zeit, gleichzeitig geht es oft humorig bis derb zu. Der Stil ist ein wenig Geschmacksfrage, geht aber durchaus als eine Berliner Variante von Raymond Chandler durch, den Autor Stenzenberger zu seinen Krimi-Favoriten zählt.
Das Reiseführer-Element ist unter anderem durch über 40 touristische Highlights in der Umgebung der U1 vertreten, die in die Krimihandlung integriert wurden. „Die Herausforderung war, eine bestimmte Zahl von Stationen einzubauen“, sagte Sackenreuter bei der Buchvorstellung im provisorischen Wintergarten des Restaurants Edelweiß. Der Krimi sollte keinesfalls nur als Vehikel für einen normalen Reiseführer dienen. Stattdessen findet der Leser im Buch zwischendurch Doppelseiten mit Karten und Zusatzinfos zu einigen der Schauplätze, die in der Handlung vorkommen. Im Text wird darauf durch Fettdruck und Seitenangaben hingewiesen. So gelingt es der „U-Bahn Cops“-Reihe tatsächlich, einen unterhaltsamen Krimi-Plot mit Realitätsbezug und touristische Tipps elegant zu verbinden – allerdings mit deutlichem Fokus auf Ersteres.
„Sex & Drugs & Gangsta Rap am Kottbusser Tor“ von Rainer Stenzenberger und Ulrich Sackenreuter ist soeben im Chipercy Verlag erschienen.
Klar, Berlin ist das Mekka für alle Techno-Fans: Jedes Wochenende pilgern Party-Tourist*innen in berühmt-berüchtigte Clubs wie das „Berghain“ oder ins „Kater Blau“. Dabei hat Berlins Clublandschaft doch so viel mehr zu bieten. Hier kommen die zehn besten charmant-schmuddeligen Underground-Clubs.
Kolumnistin Mascha hat ja schon jede Menge Erfahrung mit Sexpartys – und Sex auf Partys. Doch wie haben andere das erste Mal Vögeln zu dröhnenden Bässen und zwischen anderen Feiernden erlebt? Das hat Mascha ihre Freundin Lana, 31, gefragt. Und bekam dieses Protokoll einer wilden Nacht …