Studie über Sexleben

So ticken die Berliner im Bett

Wenn Werbung spannender ist als die TV-Sendung selbst: Feminine Sexshop-Werbespots sind im Tagesprogramm keine Besonderheit mehr.
Wenn Werbung spannender ist als die TV-Sendung selbst: Feminine Sexshop-Werbespots sind im Tagesprogramm keine Besonderheit mehr. Zur Foto-Galerie
Sadomaso, Bondage oder Dreier: Die Berlinerin Nancy Bernhardt hat sich für ihre Masterarbeit mit dem Thema Sex und Liebesleben befasst. Ihre Arbeit erscheint nun als Fachbuch. Wir haben vorab schon mal einen Blick drauf geworfen.

Das Sexleben der Deutschen ist ein Trauerspiel? Stimmt nicht! Es wird ihnen zwar meist Flaute im Bett, sexuelle Unlust und fehlende Kreativität diagnostiziert, Nancy Bernhardt aus Mitte konnte aber nun das Gegenteil beweisen. Denn die 26-Jährige hat im März 2016 ihre Masterarbeit zu dem Thema Toy Story – Wie eine neue Generation von Sexshops die Werbepause erobert an der Mediadesign Hochschule eingereicht – und bekam dafür ne glatte 1.

Darin befasst sie sich mit der Frage, wie Onlineplattformen wie Amorelie oder Eis  es ins Fernsehen geschafft haben und dort offenherzig ihre Spielzeuge für Erwachse anpreisen können. Schließlich gehörten Sexshops früher in dunkle Ecken. „Zwischen Joghurt und Elektronikmarkt gesellt sich eine junge Generation an Sexshops in die Werbepause“, meint Nancy, die ihr wissenschaftliches und soziologisches Interesse an dem Thema mit der Werbebranche verbinden wollte. Um konkrete Anhaltspunkte für den Erfolg dieser neuen Sex-Shop-Generation zu bekommen, wollte Nancy einen Blick in das deutsche Schlafzimmer bekommen.

Das Sexleben der jungen und urbanen Frau

Hierfür startete Nancy eine Onlinebefragung. Insgesamt nahmen 1500 Männer und Frauen daran teil. Die Mehrheit der Befragten stammt aus Berlin. Das Spannende dabei: 74 Prozent der Probanden sind Frauen und 87,3 Prozent sind unter 39 Jahre alt. „Ich kann also sehr gut die junge, urbane Frau abbilden“, findet Nancy und freut sich über die riesige Resonanz.

Und was kam bei der Studie heraus? 91 Prozent der Befragten hätten gerne häufiger Sex. Über 50 Prozent hatten bereits eine Affäre, 28 Prozent haben schon mal eine Nacht zu dritt verbracht und 21 Prozent haben SM-Techniken ausprobiert. Außerdem gehen zwar 88 Prozent der Probanden offen mit dem Thema Sex um, trotzdem haben mehr als die Hälfte der Befragten Fantasien, die sie nicht ausleben. „Insgesamt stellt die Studie aber ein positives Bild des Sex- und Liebeslebens der Deutschen dar“, resultiert Nancy, denn die junge Frau von heute habe Lust am Sex und sei neugierig auf Neues.

1500 Männer und Frauen plauderten in der Onlinebefragung über ihr Sexleben.©Nancy Bernhardt


Die Arbeit „Toy Story. Wie eine neue Generation von Sexshops die Werbung erobert“ von Nancy Bernhardt wird im April als Fachbuch veröffentlicht.

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