Um 87.000 Behandlungsfälle pro Jahr kümmern sich die Mediziner im Unfallkrankenhaus Berlin (ukb), das im zu Marzahn-Hellersdorf gehörenden Ortsteil Biesdorf liegt. Mehr als 55.000 Patienten erreichen die Klinik über die interdisziplinäre Rettungsstelle – die Anfang der 1990er Jahre für nur 13.500 Notfälle jährlich entworfen wurde.
Die gestiegenen Zahlen haben auch mit dem vom geschlossenen Flughafen Tempelhof zum UKB verlagerten Stützpunkt des Intensivtransporthubschraubers Christoph Berlin zu tun – inzwischen gilt die Notfallsituation dort als Normalfall. „Insbesondere die zahlreichen Behandlungen von Schlaganfällen und Herzinfarkten begründen vermutlich die für uns heute weit verbreitete Bezeichnung als ‚Notfallkrankenhaus'“, sagt der Ärztliche Direktor und Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses Prof. Dr. Axel Ekkernkamp.
Effizienz bei Räumen und Personal
Schließlich zogen der ukb-Vorstand und Vertreter der Berufsgenossenschaften als Mitglieder des Trägervereins die Konsequenz: Eine Erweiterung und Neustrukturierung der Rettungsstelle wurde beschlossen. Zwischen Oktober 2010 und April 2012 entstand bei laufendem Betrieb eine von 1.000 auf 1.600 qm erweiterte Station, die aufgrund ihres Organisationssystems als deutschlandweit einmalig gilt. Eine offene, übersichtliche Raumstruktur, optimierte Aufnahmeverfahren und die technischen Geräte sollen künftig für noch höhere Effizienz und Sicherheit sorgen. Zur Ausstattung gehören 39 Behandlungsplätze, ein 156-qm-Schockraum für vier Parallelbehandlungen, die ‚Chest Pain Unit‘ und eine umfassende Zentralüberwachung.
18 Ärzte verschiedener Disziplinen arbeiten in der neuen Rettungsstelle des Unfallkrankenhauses, dazu kommen 45 notfallmedizinische Fachpflegekräfte und zusätzliche Arzthelfer. Ukb-Geschäftsführer Prof. Dr. Ernst Haider hebt die Effizienz der Planungen hervor: „Während man in vielen Kliniken mit zusätzlichen Räumen und Personal auf steigende Patientenzahlen reagiert, sind wir einen anderen Weg gegangen – unser Erfolgsrezept lautet: offene Strukturen, effiziente Ressourcenplanung, optimale Prozesse.“
Zur Eröffnung der Rettungsstelle am 16. Mai sprechen unter anderem Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und der ukb-Vorstandsvorsitzende Dr. Fritz Besell. US-Schauspieler George Clooney, der gerade im Raum Berlin dreht, erhielt eine Einladung, sich die Räume des hypermodernen ‚Emergency Rooms‘ ebenfalls einmal anzuschauen – schließlich wurde er durch die Rolle des Kinderarztes Dr. Ross bekannt. Bisher hat Clooney jedoch noch nicht zugesagt.
Weitere Informationen zur neuen Rettungsstelle gibt es auf der Homepage des ukb.
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