Es verwundert nicht, dass der rbb für seine vierteilige Reportage „Auf Leben und Tod – das Unfallkrankenhaus Berlin“ ausgerechnet mit dem UKB zusammenarbeitete: Die Pressesprecherin des Klinik-Zentrums Angela Kijewski hatte schließlich 2013 zur Eröffnung der auf 1600 Quadratmeter erweiterten und modernisierten Rettungsstelle schon George Clooney eingeladen. In Biesdorf empfindet man diese Offenheit als „natürlichen Dialog mit der öffentlichen Meinung“ – so Professor Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des UKB. Für den rbb war bei der Wahl des Drehorts mitentscheidend, dass dort Berliner ebenso wie Brandenburger behandelt werden. Außerdem kämen durch den Hintergrund des Krankenhauses, das vollständig den Berufsgenossenschaften gehört, viele Menschen mit Arbeitsunfällen dorthin.
Alltag und Emotionen
Natürlich geht es bei „Auf Leben und Tod“ aber nicht nur um die Schilderung des Krankenhausalltags und die Vermittlung von Wissen, sondern auch um Emotionen – von Ärzten, Patienten, deren Angehörigen. Gezeigt wird etwa der Fall von Philipp Rieck, einem 18-jährigen Azubi, der nach einem schweren Verkehrsunfall vorerst querschnittsgelähmt ist. Der Umgang des 41-jährigen Martin Malicki mit seiner Armamputation nach einem Arbeitsunfall schwankt zwischen Humor und stillem Zweifel. Offene Worte sind von Stationsschwester Angelika Franke zu hören, die jederzeit wieder denselben Beruf wählen würde, aber auch davon spricht, wie anstrengend dieser auf Dauer ist. Den ersten Eindrücken nach gelingt es dem rbb-Team bei der Auswahl der Bilder und Interviews, die feine Linie zwischen Authentizität und Voyeurismus nicht zu überschreiten.
„Auf Leben und Tod – Das Unfallkrankenhaus Berlin“ läuft ab 10. September jeweils mittwochs um 21 Uhr im rbb Fernsehen.