QIEZ-Tipps

Julias Wochenende: wilde Eleganz und Bass

Dieses Wochenende startet stilvoll mit einer Hommage an das Berlin der 20er Jahre und endet ganz modern beim Open-Air mit Bass.
Dieses Wochenende startet stilvoll mit einer Hommage an das Berlin der 20er Jahre und endet ganz modern beim Open-Air mit Bass.
Die ganze Woche Sonnenschein und am Wochenende plötzlich Wolken und sogar Schneeregen - was ist da los? Trotzdem starte ich mit guter Laune in die freien Tage und gönn' mir zur Feier der Sonnenfinsternis die volle Mütze Extravaganz. Klingt ein bisschen übertrieben? Ich gestehe. Wer an diesem Wochenende auch auf der Suche nach nicht ganz alltäglichen Events ist, der lese hier.

Freitag

Swingerclub (aber nicht, was ihr denkt! Mitte)

Seit dem 13. März begeistert das zehntägige Festival „Mythos Berlin“ Nostalgiker, Klassik- und Partyfreunde. Klingt nach einer ganz schön wilden Mischung und genau die wird auch geboten. „Es leben die 20er!“ lautet der Spruch auf der imaginären Fahne dieser Kulturtage und mir war klar: Das ist mein Ding! Anlässlich des Festivals werden klassische Kompositionen aus den Goldenen Zwanzigern aufgeführt, aber auch Neumodernes in diesem Stil. Das Beste: Alles passiert in unser aller liebstem königlichen Schauspielhaus, dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt! Pompöse Kronleuchter, Gold, Deckenmalerei, der Charme des 19. Jahrhunderts, das nenne ich mal ein passendes Ambiente, um die Woche hinter sich und die Puppen tanzen zu lassen. Denn jetzt wird es richtig spannend: Auf dem Programm stehen am Freitag tatsächlich rappende Handpuppen, die von einem Swing-Orchester begleitet werden. Im Anschluss lädt DJ Filippo Naughty Moscatello zum Schwingen der Wasserwelle. Ganz schön wilde Mischung, hm? Hab ich doch gesagt!

Wo: Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt, 10117 Berlin
Wann:
22:30 Uhr
Wie viel:
16,50 Euro
Weitere Infos:
www.konzerthaus.de/festival-berlin


Samstag

Silence Meal (Mitte)

Eigentlich wollte ich euch ja vorschlagen, an diesem Samstag ab 13 Uhr am Kreuzberger Spreewaldplatz für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen zu demonstrieren. Aber wie ich meine Pappenheimer so kenne, kommt bei den angekündigten verregneten sieben Grad eh nur der Hochmotivierte dauerhaft vor die Tür, also habe ich eine andere Variante gefunden, die dazu einlädt, an diesem Globalen Tag gegen Rassismus eine Weile in sich zu gehen. Vom 19. März bis zum 8. April veranstaltet das Zagreus Projekt gemeinsam mit der finnischen Künstlerin Nina Backmann eine Performance namens Silence Meal. Da geht man hin und speist an einer langen klassischen Tafel ganz fürstlich und vor allem in absoluter Stille. Allein mit seiner inneren Stimme und ganz ohne Ablenkung soll man dabei die alltägliche Tätigkeit des Essens neu erleben. Wobei das Menü alles andere als alltäglich ist: Rote Beete mit Granatapfelsauce, Spitzkohl mit Sherrydressing oder Honigparfait, das schreit geradezu nach Hochgenuss! Ach nee, schreien ist hier ja untersagt.

Wo: Zagreus Projekt, Brunnenstraße 9a (2.Hinterhof), 10119 Berlin
Wann: 20 Uhr
Wie viel: 36 Euro für das Menü, Weinbegleitung mit Sekt und Wasser 24 Euro.
Weitere Infos und Anmeldung: www.zagreus.net/ausstellung

 

Sonntag

Oberbaum Open Air und Nowkoelln Flowmarkt (Kreuzberg)

Wie, was nur fünf Grad? Mir doch egal! Sieben Sonnenstunden soll es trotzdem geben und ich habe das Bedürfnis, in sie einzutauchen und endlich mal so richtig den Frühling einzuläuten. Und einzusacken. Und einzutanzen. Ganz schön viel auf einmal? Vielleicht, aber zeitlich durchaus machbar. Ihr stellt es einfach folgendermaßen an: Ab 10 Uhr (Planzeit, reales Eintreffen nach 12 Uhr) trödelt man gemütlich am Neuköllner Maybachufer entlang. Denn nach einer langen Winterpause findet hier am Sonntag zum ersten Mal in diesem Jahr der Nowkoelln Flowmarkt statt. Ab jetzt werden dort wieder alle zwei Wochen Second-Hand-Sachen, Musik und Kunst verkauft. Dann geht es mit der Bahn oder beim Sonntagsspaziergang in Richtung Oberbaumbrücke, wo uns der Bass hoffentlich ein endgültiges Frühlingserwachen beschert. Die genaue Location ist zwar angeblich streng geheim, die Adresse fürs Tanzvergnügen trotzdem schon für jedermann zugänglich. Das versteh mal einer.

Wo: Maybachufer und dann Mühlenstraße 78-80, 10243 Berlin
Wann: Flowmarkt ab 10, Open Air ab 15 Uhr
Wie viel: 5 Euro fürs Open Air, mit Berlin Summer Pass umsonst
Weitere Infos: auf www.nowkoelln.de beziehungsweise auf Facebook zum Open Air

 

„An diesem Wochenende könnt ihr auch zum letzten Mal ‚Motown – Die Legende‘ in der Komödie am Kurfürstendamm sehen. Steht nicht auf meinem Plan, weil ich die Show schon kenne. Daher empfehle ich sie auch wärmstens allen Soul-Liebhabern. Die beste Version von ‚When a man loves a woman‘, die ich je gehört habe!“

Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt 2, 10117 Berlin

Konzerthaus Berlin

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