QIEZ-Tipps

Julias Wochenende: ein wenig Nostalgie schadet nie

Fünfzig Neuköllnerinnen und Neuköllner verschiedenster Jahrgänge haben dem Museum Neukölln für die heute startende Ausstellung "Mythos Vinyl" ihre Lieblingsplatte zur Verfügung gestellt. 
Fünfzig Neuköllnerinnen und Neuköllner verschiedenster Jahrgänge haben dem Museum Neukölln für die heute startende Ausstellung "Mythos Vinyl" ihre Lieblingsplatte zur Verfügung gestellt. 
Die guten alten Zeiten waren eigentlich auch nicht viel besser als heute, erzählt man sich jedenfalls. Und doch schweife ich gern mal in die Vergangenheit - manchmal sogar mithilfe einschlägiger Veranstaltungen. An diesem Wochenende geht's in Sachen Nostalgie wieder ab: zurück in die 20er, 30er und an ein paar Orte, an denen es nichts besseres als Schallplatten gibt. Außer Konzerte vielleicht. Und italienische Küche. Aber lest selbst ...

Freitag 

Altes Berlin und Altstadt (Köpenick)

Was habe ich mich gefreut, als ich erfahren habe, dass Irmgard Keuns „Das kunstseidene Mädchen“ zum Gastspiel nach Berlin kommt – und dann auch noch ins Schlossplatztheater der muckeligen Köpenicker Altstadt, an dem ich schon so oft vorbeigerauscht bin, ohne es hinein zu schaffen. Das Buch habe ich jedenfalls noch zu meiner Schulzeit lieben gelernt: eine ziemlich kecke junge Dame schlängelt sich mit einer gehörigen Portion Charme durchs pulsierende Berlin der dreißiger Jahre. Sollte mich nicht wundern, wenn es mich nach der Aufführung auch noch in die nächstbeste Köpenicker Lokalität verschlägt. Und wem das zu weit draußen ist, dem empfehle ich alternativ in einem der städtischen Filmtheater das Programm des achtung berlin Festivals zu genießen, da gibts schließlich auch gute Geschichten made in Berlin und Brandenburg.

Wo: Schlossplatztheater Köpenick, Alt-Köpenick 31, 12555 Berlin – Köpenick
Wann: 20 Uhr
Wieviel: 17, 50 Euro, ermäßigt 13,10 Euro

Samstag

Preiswert und lecker auf Platten und Tellern (Neukölln / berlinweit)

Euch wird es ähnlich gehen, zurzeit mehren sich die Geburtstagspartys. Aber nicht nur im Freundeskreis, auch in der Lavanderia Vecchia gibt es Grund zum Feiern: Hier kredenzt man nun schon seit stolzen fünf Jahren fabelhafte italienische Menüs in einer ehemaligen Hinterhofwäscherei. Am Sonnabend kann man sich für 10 Euro mit fünf Köstlichkeiten aus der Lavanderia, dem angrenzenden Lava und der Beißbeere den Magen vollschlagen und dabei einer italienischen Live-Band lauschen. Derart gestärkt und eingegroovt gehts für Vinylliebhaber weiter in diverse Berliner Plattenläden, die an diesem Samstag den Record Store Day feiern. In allen teilnehmenden Shops ist eine Compilation finnischer Künstler gratis zu haben, in einigen Plattenläden treten außerdem Bands auf. Eine Programmübersicht findest du hier.

Wo: Lavanderia Vecchia, Flughafenstr. 46, 12053 Berlin – Neukölln
Wann: ab 15 Uhr
Wieviel:
Eintritt frei
mehr Infos unter:
www.lavanderiavecchia.de

Sonntag 

Swing die Hüften, Baby (Prenzlauer Berg)

Zugegeben, nicht jeder arbeitstätige Mensch traut sich zu einem Konzert, das an einem Sonntag erst um 22 Uhr angesetzt ist. Und doch sage ich euch: Dieser Schlafmangel lohnt sich! Fabriziert wird er im Bassy Club, in dem strikt und ausschließlich Musik gespielt wird, die vor 1969 entstanden ist! Das heißt, hier gibt es Swing, Jazz oder Blues und natürlich auch einige Auftritte von Künstlern, die nach dieser magischen Jahresmarke geboren wurden. Dazu zählt Meschiya Lake, die am Sonntag feinsten traditionellen New Orleans Jazz und Swing zum Besten gibt. In der Wiege des Jazz wurde Lake schon fünf Mal zur besten Sängerin der Stadt gewählt. Im Gepäck hat sie außerdem den Akustik-Jazz Gitarristen Russel Welch. Na, wenn das mal kein Garant für einen fantastischen Abend ist!

Wo: Bassy Club, Schönhauser Allee 176a, 10119 Berlin – Prenzlauer Berg
Wann: 22 Uhr
Wieviel: 15 Euro (nur Abendkasse)
mehr Infos unter: www.bassy-club.de
 
 

„Wer es in dieser Woche nicht ins Schlossplatztheater schafft, hat Glück: auch in der nächsten Woche wird das Stück noch aufgeführt. Und davor berichte ich sicher noch, wie es war und ob sich der Weg nach Köpenick lohnt..“

Schloßplatztheater Köpenick, Alt-Köpenick 31, 12555 Berlin

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