Kolumne Gerlindes Geheimtipps

Unter Fischen

Unsere Kolumnistin Gerlinde war auf dem Forellenhof Rottstock zu Besuch, wo diesen drei Herren einige Fische ins Netz gingen.
Unsere Kolumnistin Gerlinde war auf dem Forellenhof Rottstock zu Besuch, wo diesen drei Herren einige Fische ins Netz gingen. Zur Foto-Galerie
Rottstock - Gerlinde Jänicke ist Morgenmoderatorin bei 94,3 rs2. In ihrer Kolumne auf QIEZ.de verrät sie euch jede Woche exklusiv ihre liebsten Orte, besondere Events und noch jede Menge mehr. Diesmal verschlägt es sie auf einen Forellenhof auf dem Land.

Wohin mit der Familie am Wochenende? Immer auf der Suche nach neuen, spannenden Events und Highlights mache ich mich auf den Weg zu einem „Forellenhof“, unter dem ich mir nun wirklich gar nichts vorstellen kann. Ich hörte von einer Kollegin davon und sitze im Auto mit zwei Freundinnen und zwei kleinen Mädels, denen ich verspreche, dass sie garantiert Fische streicheln dürfen. Sie freuen sich drauf. Noch.

Eine Autostunde von Berlin entfernt erreichen wir den Forellenhof Rottstock. Ich steige aus und freue mich, dass ich die hohen Absätze heute mal nicht trage, sondern feste, schon leicht verschmutzte Stiefel. Hier sind wir wirklich auf dem Land! Es riecht nach nassem Gras und Wald und purer Lebensfreude.

Wir treffen Susanne Finsterer und Matthias Engels – die „Fischflüsterer“. Wir gehen vorbei am Hofladen und Bistro, und ich schaue sehnsüchtig und hungrig hinein – ich liebe frischen Fisch! Aber – erst die Fische gucken. Das haben wir den Kindern versprochen. Das Gelände sieht aus wie aus einem Märchenbuch. Über den 25 Teichen mit Forellen, Saiblingen, Stören und Lachsforellen (es gibt sogar eine „Fischkita“ mit den ganz jungen Fischen) liegt ein leichter Nebel. An fast jedem der Teiche, die alle aus einer Gesundbrunnenquelle gespeist werden, wird geangelt. Männer, die mit ihren Kumpels kamen – stilecht mit Bier und Bemme, einzelne ältere Herren, die pittoresk wie einsame Seefahrer in die Ferne starren. Am Hübschesten finde ich das Bild der Großväter mit ihren Enkeln, die das Angeln sehr ernst nehmen und konzentriert aufs Wasser schauen. Alles ist still und wirkt fast so meditativ wie das Angeln an sich wirken soll.

Wegschauen beim Schlag auf den Kopf

Forelle auf dem Teller (c) Jänicke
Matthias nimmt einen Kescher und holt ein paar schöne große Brocken an Land. Sind das schöne Tiere! Die Fische zappeln, die Kinder kreischen. „Wir wollen den Weg vom Lebewesen zum Lebensmittel aufzeigen“ sagt Susanne. Auch meine Freundin findet: „Es ist richtig, den Kindern zu zeigen, wo das Essen herkommt. Sie sollen gerne Tiere essen, wenn sie mögen, aber sie sollen auch wissen, dass das Essen nicht aus dem Kühlschrank wächst.“ Trotzdem möchte Matilda, 5 Jahre, heute keinen Fisch mehr essen. Sie hat gerade gesehen, wie einer Forelle mit einem Schlag auf den Kopf das Leben ausgehaucht wurde. Selbst für mich ist das ein Anblick, den ich nur schwer ertragen kann. Aber das ist die Konsequenz. Ich esse Fisch gerne und kann davor die Augen eben nicht verschließen.

Ob man einen Angelschein benötigt, frage ich. Nö. Braucht man nicht. Jeder darf angeln und es gibt genügend Leihangeln. Für Gruppen werden Angel-Safaris veranstaltet, Räucherseminare und Firmenevents. Wir bekommen alles genau erklärt, Susanne und Matthias betreiben den Forellenhof mit offensichtlicher Liebe und Passion. Leider habe ich immer noch Hunger. Ich höre zwar zu, aber mein Magenknurren ist lauter. Die Kinder könnten noch stundenlang Fische gucken. Und wir sind schon seit etwa zwei Stunden hier! Der Tipp, die Kleinen mitzunehmen, war also goldrichtig. Die werden nachher schlafen wie … nein. Werden sie nicht. Kinder müde zu toben funktioniert einfach in den seltensten Fällen. Aber die Gesichter sind gerötet, die Haare verschwitzt und die Schuhe schmutzig. Alles richtig gemacht!

Der Fisch im kleinen, gemütlichen Bistro schmeckt unfassbar gut! Ich probiere fangfrisches Forellenfilet mit Bratkartoffeln und süßsauer eingelegte Bratforelle. Frischer geht es nicht! Ich fühle mich spontan sehr gesund. Die Kinder essen Bratwurst vom Jungbullen, den haben sie ja Gott sei Dank vorher nicht gesehen. Auch die ist sensationell. Als Dessert gibt es Eis mit eingelegten Feigen, die es auch im Hofladen zum Mitnehmen gibt. Ich bin satt, glücklich und müde. Wir bedanken uns bei den wahnsinnig netten Chefs und dem freundlichen Servicepersonal für den wundervollen Tag auf dem Lande. Auf der Heimfahrt wird gelacht und gesungen. Bis es ganz leise wird. Die Kinder sind eingeschlafen. Und meine Freundinnen auch. Satt und glücklich!  

Foto Galerie


Quelle: QIEZ / externe Quelle

Forellenhof Rottstock, Dorfstraße 26A, 14793 Rottstock

Telefon 033847 40241

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