1992 gründete er selbst eine Unternehmensberatung, die er zunächst mit fünf Mitarbeitern und seiner Frau Eva Fleischmann betrieb. Einer seiner Klienten war die BSR – für die er schließlich von 2004 bis 2014 als Vorstand Personal und Technik tätig war. Seit Juni widmet er sich wieder voll seinem eigenen Unternehmen Scholz & Partner. Mit Scholz-Fleischmann zusammen arbeitet nach wie vor seine Frau, die für Coaching und Therapie zuständig ist.
Nach fast zehn Jahren Pause können Sie wieder mehr als Selbstständiger tätig sein. Worauf liegt dabei Ihr Schwerpunkt?
A.S-F: „Es geht viel um Innovationsmanagement, gerade im Personalbereich, und auch in Zusammenarbeit mit anderen erfahrenen Beratern. Wir wollen Brücken bauen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Politik und Wirtschaft. Konflikte innerhalb von Unternehmen gilt es, produktiv zu lösen. Besonders schwierig ist es z.B., wenn Vorstände zerstritten sind und die Führungskräfte diese jeweils für ihre Bedürfnisse instrumentalisieren.“
Klingt nach Herausforderung …
A.S-F: „Ja. Man sollte im Unternehmen schließlich auch irritieren und gegen den Stachel arbeiten. Wenn man das nicht tut, ändert sich nichts. Das ist eine Gratwanderung. Zu unbequem darf man aber natürlich auch nicht werden, sonst ist man den Job los. Das ist die Kunst von Prozessberatungen.“
In Sachen Personal in Unternehmen: Was sind aktuelle Themen?
A.S-F: „Früher hatte der Verdienst immer einen hohen Stellenwert, heute kommt die Frage ‚Wie viel verdiene ich?‘ erst an fünfter Stelle! Die Arbeitnehmer möchten qualitativ gute Arbeitsbedingungen, z.B. flexiblere Arbeitszeiten und beispielsweise auch die Möglichkeit eines Sabbaticals. Diese Entwicklung ist toll, aber für Unternehmen oft schwer zu handhaben.“
Wie lange dauert denn so eine Beratung im Durchschnitt?
A.S-F: „Das lässt sich so nicht wirklich beantworten. In der Regel haben wir es mit Beratungsfällen zu tun, die sich über Monate oder Jahre hinziehen.“
Was ist das Besondere an Ihrer Arbeit?
A.S-F: „Ich habe mit dem Ältestenrat ein Netzwerk von praxiserfahrenen Experten aus unterschiedlichen Bereichen in der Hinterhand. Nichts gegen qualifizierte Harvard-Absolventen, aber bei jüngeren Kollegen gibt es doch häufig ein Akzeptanzproblem. Da sind erfahrene Praktiker, die selbst in der Verantwortung standen oder stehen, schon hilfreicher.“
Warum haben Sie sich eigentlich bei Ihrer Homepage für die neue .berlin-Domain entschieden?
A.S-F: „Wir sind überregional tätig, aber in Berlin ansässig und wir arbeiten hier – da halte ich das einfach für eine klasse Endung!“