Club-Legenden

Jubiläum im Berghain, Aus fürs Cookies

Die heiligen Pforten: Wer es durch diese Tür ins Berghain schafft, muss lange anstehen - ohne aussortiert zu werden.
Die heiligen Pforten: Wer es durch diese Tür ins Berghain schafft, muss lange anstehen - ohne aussortiert zu werden.
Wriezener Bahnhof / Dorotheenstadt - Das legendenumwobene Berghain feiert sein zehnjähriges Bestehen. Doppelt so alt ist das Cookies, das ebenso eine Institution im Berliner Nachtleben ist. Der Underground Glamour Club muss allerdings nach 20 Jahren schließen, das Berghain feiert hingegen seinen runden Geburtstag mit einer Ausstellung - und denkt noch lange nicht ans Aufhören.

Für das Berghain gilt eine einfache Faustregel: Drinnen ist es (meistens zumindest) legendär, draußen nicht selten übelst nervig. Das liegt an der gefühlt kilometerlangen Schlange von Feierwütigen, die alle in DEN Berliner Techno-Club wollen. Schon mehrmals wurde die Disco zum besten Club Europas gewählt, zum Versiegen des Stroms der „Easy-Jet-Touristen“ trägt das naturgemäß eher wenig bei. Stammgäste dürfte das kaum jucken, denn die lässt Türsteher Marquardt auf dem Expressweg rein. Alle anderen müssen warten.

Drinnen belohnt einen die unbestritten beste Soundanlage der Stadt mit wummernden Techno-Beats. Erwischt man allerdings einen außergewöhnlichen Hochkonjunktur-Abend, kann es beim Tanzen schon mal eng werden. Und so ändert sich die Perspektive: Erst mal drin, wünscht man sich, die Tür möge noch härter auswählen, denn ein Minimum an Platz zum rempelfreien Tanzen wäre schon nicht schlecht.

Die heute Abend startende Jubiläums-Ausstellung zum zehnten Geburtstag wird mit Sicherheit ebenfalls auf reges Interesse stoßen, aber doch etwas weniger Andrang haben als der Club. In der Halle am Berghain sind Werke von Norbert Bisky, Fotografien von Türsteher Sven Marquardt und Installationen von Viron Erol Vert zu sehen – und das bis zum 31. August.

Eine Club-Ära geht zu Ende

Anders als das Berghain kommt das „Cookies“ nicht mit rauem Industriecharme, sondern im schicken Club-Look (pompöse Kronleuchter inklusive) daher.  Allerdings: Auch hier lief und läuft elektronische Musik – zumindest noch bis zum  19. Juli. Dann nämlich wird der Club, der seit 1994 in Mitte beheimatet ist, schließen. Für immer. Heinz Gindulis, Mitbetreiber des Clubs, relativiert das aber mit der kryptischen Ankündigung: „Wir wollen einfach mal wieder etwas Neues machen und freuen uns auf eine neue Etappe auf der Cookies–Reise“. Wir bleiben gespannt!

Bevor allerdings „Schicht im Schacht“ heißt, wird noch ordentlich gefeiert. Die Turntable Rocker, Ben Klock oder Jazzanova legen unter anderem in den kommenden Tagen noch auf.

Mehr Informationen und das komplette Programm zum Feier-Endspurt findet ihr hier.

 

Berghain Club, Am Wriezener Bahnhof , 10243 Berlin

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