Ob es jetzt am Tablet lag oder daran, dass Sonja Kirchberger die zwei Geschichten von den „Schlaumäusen“ lebendig und kindgerecht vorlas, sei dahin gestellt. Ihre rund 15 jungen Zuhörerinnen und Zuhörer waren jedenfalls ganz Ohr und bedankten sich am Ende mit einem Lied bei der Schauspielerin. Die Schlaumäuse Lette und Lingo sind die beiden Hauptfiguren der Initiative des Software-Konzerns Microsoft, die bundesweit den frühkindlichen Umgang mit Sprache fördern soll. Dazu stellt das Unternehmen Kindergärten und Grundschulen die entsprechende Software kostenlos zur Verfügung.
Tablet oder nicht?
Warum sollte man Kindern aber unbedingt mit Hilfe eines Tablets vorlesen? Esther Dopheide, Pressesprecherin der Stiftung, zitiert Untersuchungen und sagt: „Digitale Leseangebote können dabei helfen, Zugänge zum Lesen zu öffnen – vor allem für Kinder und Jugendliche, denen das Lesen noch schwer fällt oder die dem Lesen eher distanziert gegenüberstehen.“
Beim ersten Termin „Unter der Leselampe“ schien es unerheblich, aus welchem Medium Sonja Kirchberger von den Schlaumäusen erzählte. Im Gespräch mit QIEZ.de verriet die Schauspielerin, dass sie selber noch kein Tablet habe und der Technik gegenüber hin- und hergerissen sei. „Ich bin altmodisch, vielleicht ist das auch meine Generation“, so Kirchberger. Das haptische Gefühl eines Buches sei ihr wichtig, doch sie sehe gerade auf Reisen auch die Vorteile der Tablets, etwa geringes Gewicht oder eigene Lichtquellen.
Und die weniger schönen Seiten? „Ich fühle mich noch immer als Gast und der Gast sieht immer zuerst die Dinge, die schön sind“, findet Kirchberger. Diese Distanz, die auf ihre häufige Abwesenheit zurückzuführen sei, verleihe eine gewisse Flexibilität und Großzügigkeit gegenüber Fehlern. „Primär kann die Stadt stolz auf sich sein, bei all ihren Problemchen, die sie hat“, so die Schauspielerin.
Weitere Informationen über die Initiative Schlaumäuse gibt es auf deren Homepage.