Das öffentliche Interesse dürfte deutlich höher sein als bei einer ‚gewöhnlichen‘ Verlegung von Stolpersteinen, die überall in Berlin an ehemalige jüdische Mitbürger erinnern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Die Gedenksteine für Moritz und Julia Katz waren ursprünglich am 26. April 2014 vor der Mevlana-Moschee in der Skalitzer Straße eingesetzt worden. Doch schon in der folgenden Nacht wurden sie von Unbekannten entwendet – bis heute sind sie nicht wieder aufgetaucht, der Fall ist ungeklärt.
Interreligiöses Gedenken
Angesichts der Diskussion um Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft sowie unter muslimischen Jugendlichen einerseits und antimuslimischen Einstellungen andererseits ist der interreligiöse Charakter der Veranstaltung am 7. November erwähnenswert. Bei der Neuverlegung der Stolpersteine durch Michael Rohrmann vom Evangelischen Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf wird der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, ebenso sprechen wie Burhan Kesici, der dieselbe Funktion im Islamrat ausübt. Hinzu kommen Bekir Yilmaz, Präsident der Türkischen Gemeinde zu Berlin, Aycan Demirel von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg Kristine Jaath (Grüne).
Die Veranstaltung wird sowohl von der Mevlana-Moschee selbst als auch von der Synagoge am Fraenkelufer unterstützt. Das Ehepaar Katz, an das die Stolpersteine erinnern, konnte nach dem Verlust zweier Kinder im Holocaust 1939 in letzter Minute nach Palästina fliehen.
Die Neuverlegung der Stolpersteine für Moritz und Julia Katz findet am Freitag, 7. November um 15 Uhr vor der Mevlana-Moschee, Skalitzer Straße 131 statt.