Für Stadtguerilla und Nicht-Konferenzen

Alles offen auf dem OPENiT Festival

Die Prinzessinnengärten im Sommer
Die Prinzessinengärten am Moritzplatz sind eine grüne Oase mitten in Berlin.
Moritzplatz - Zwischen dem 26. und dem 29. September wachsen Ideen wie Pflanzen zwischen den Asphaltkanten Kreuzbergs. Auf dem OPENiT Festival wird nämlich ganz viel nachgedacht: über nachhaltige Konzepte, einen gemütlicheren Kiez, ökologische Nachbarschaft und erweiterte Partizipationsmöglichkeiten.

Es wird keine großen Bands und auch keinen Alkohol geben, es sei denn, man bringt seine Gitarre und sein Bier selbstständig mit. Gleich vorweg: Das OPENiT Festival ist vom Ordnungsamt nicht abgesegnet und damit auf den guten Willen der Anwohner und Ordnungshüter zwischen Moritz- und Oranienplatz angewiesen. In den Kreuzberger Straßen findet man stattdessen etwas, das nach Alkohol klingt, aber eigentlich alternative Think-Tanks meint: Barcamps sind das Konzept des Festivals und auf der Homepage beschreiben die Leute von OPENiT das Ganze so:

„Willkommen ist dabei einfach alles, das offen ist oder das man offen machen kann oder das etwas damit anfangen kann, wenn etwas offen ist. Das heißt, es geht darum, Wissen und Möglichkeiten zu teilen.“ Puh, bei der Festival-eigenen Definition bleibt ja erheblich viel in der Interpretation offen. Dass das OPENiT Festival trotzdem ein echter Bringer werden kann, zeigt sich aber schneller als gedacht, wenn man das Konzept durchstiegen hat.

Was braucht es für eine nachhaltige Zukunft? Vor jeder Wasseraufbereitungsanlage, jedem Prinzessinnengarten und jedem Solarpanel steht die utopische Idee davon. Eine Utopie ist eine bestmöglich gedachte Welt und um diesen Denkprozess auslösen zu können braucht es Input. Kreative Ideen und alternative Denkkonzepte entstehen am Ehesten, wo verschiedene Menschen aufeinandertreffen, wo Gedanken geteilt und Pläne offengelegt werden. Da hat man es schon, das allesbeherrschende „offen“.

Barcamps – das sind Nicht-Konferenzen, Draußen-Workshops, City Hacking

Alternative Start-Up-Unternehmer, interessierte Anwohner, nachhaltige Bürgerinitiativen, Urban Gardener, Guerilla Container Diver können sich vom 26. bis zum 29. September entweder passiv informieren lassen über interessante Graswurzelbewegungen oder das Areal selbst nutzen, um sich und ihre Ideen vorzustellen. Eine neue Werkstatt soll den Kiez bereichern, eine brachliegende Fläche soll begrünt, eine Upcycling-Aktion gestartet werden?

In den Barcamps kann so etwas aufgegriffen und kommuniziert werden. Wichtig ist nur: Offen für alles sollte man an die Sachen rangehen – jeder soll jederzeit die Möglichkeit zur Teilhabe bekommen und seine Gedanken mit einfließen lassen können. Die Barcamps werden deshalb häufig auch als Nicht-Konferenzen, Guerilla Conferences oder City Hacking bezeichnet, unter anderem das TAK Theater Aufbau Kreuzberg, Tee&Schokolade in der Dresdner Straße, HeileHaus e.V. und Bildungscent e.V in der Oranienstraße stellen Räume zur Verfügung oder gestalten eine Aktion. Mit den letzten Septembertagen stehen Kreuzberg also keine schweren Verhandlungstage bevor, sondern ein basisdemokratisches Workshop-Festival ganz nah an der Utopie.

Das OPENiT Festival findet vom 26. bis 29. September im Umkreis von Moritz- und Oranienplatz statt. Der Eintritt ist frei und mehr Infos finden sich hier.

Alles offen auf dem OPENiT Festival, Oranienstr. 164, 10969 Berlin

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