Insgesamt hat Pankow mit knapp 15 Prozent eine relativ niedrige Migrationsquote. Jede zweite Person, die in den vergangenen Jahren nach Pankow gezogen ist, kam allerdings aus dem europäischen Ausland. Die meisten von ihnen wanderten aus Spanien, Italien und Polen ein. Viele sind gebildet und haben einen Universitätsabschluss. Dennoch arbeiten sie in Berlin oft als Kellner, Putzfrauen oder einfach auf Minijob-Basis. Das soll sich ändern, sagt Pankows Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD): „Die Arbeitsmarktintegration von ausländischen Fachkräften bleibt für uns eine wichtige Aufgabe. Dazu gehört vor allem, die Potenziale der zugewanderten Menschen anzuerkennen und wertzuschätzen“, so Köhne.
Der Bezirk arbeite nach der ersten Phase der Vorstellung der Studie nun daran, die Empfehlungen daraus in die Tat umzusetzen, erklärt die Pankower Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial. Dazu zählen unter anderem die interkulturelle Öffnung von Verwaltung und Bildungseinrichtungen, die Schaffung einer Willkommenskultur sowie die Unterstützung von Migrantenorganisationen und die Aufstockung personeller Ressourcen. „Natürlich ist nicht alles von heute auf morgen zu bewerkstelligen. Da stecken ja teilweise auch Prozesse dahinter. Aber viele Dinge konnten wir schon direkt angehen“, erzählt Niewiedzial. Unter anderem fördert das Bezirksamt in diesem Jahr beispielsweise ein Projekt des spanischen Vereins „MaMis en Movimiento“, das die Kindergärten in Pankow für zweisprachige Sprösslinge sensibilisiert und sie dabei auch fachlich unterstützt. Hinzu kommen neue Sprachkursangebote für Migranten.
Die Studie „Vielfalt in Pankow“ wurde unter der Leitung von Dr. Jutta Aumüller vom DESI Institut erstellt und kann auf der Seite der Integrationsbeauftragten des Bezirks kostenlos abgerufen werden.