Das Festgelände liegt nicht direkt am Hauptbahnhof, aber auch nicht weit entfernt – vorausgesetzt, man kennt den Weg. Der Rummel wirbt mit einem kostenlosen Shuttlebus, doch dieser lässt mich eiskalt hängen. Obwohl eiskalt hierfür das falsche Wort ist. Die Minuten, welche ich wartend in dem voll besetzten Bus vergeude, treiben mir Schweißperlen auf die Stirn. Als es dann heißt, die Abfahrt würde sich auf Grund eines Ampeldefekts noch weiter verzögern, bestätigt sich das Klischee der ungeduldigen Berliner direkt vor meinen Augen: „Dann könn‘ wa ja auch laufen“, grummelt es aus jeder Ecke.
Pinke Flamingos und andere Exoten
Hinter dem Tickethäuschen befindet sich das knallig bunte Fahrvergnügen, die Lautstärke lässt sich mit gut besucht bis rummelig beschreiben. Sechzig fünf Meter hohe Kulissen, pinke Flamingos und Food Trucks versetzen die Besucher in amerikanisches Kleinstadtfeeling. Umgeben von Biergartenbänken und Stars and Stripes bietet die Showbühne jeden Tag ein anderes Programm. Von Misswahlen, über Konzertabende bis hin zu Kasperletheater. Von Montag bis Donnerstag gibt es spezielle Thementage wie den „Ladies Day“, „Bikerday“ oder den „Regenbogentag“.
Der Rundgang führt vorbei an einer Bingo-Halle, einem Sandstrand und der etwas anderen Statue Of Liberty. Eine kleine Menschentraube bildet sich hinter dem Denkmal. Und das nicht unbegründet – die Dame ist etwas freizügiger unterwegs als sonst. Jeder kann gemeinsam mit dem halbnackten Po der Statue für ein Foto posieren und anschließend mit diesem ein T-Shirt bedrucken lassen.
Vom Bullenreiten bis zur Sweet Street
Für die Kleinsten unter uns gibt es altersgerechte Fahrgeschäfte, mit dem „Dschungelexpress“ und der Kinderachterbahn „Nessi“ steht dem Abenteuer nichts mehr im Wege. Echte Kerle können sich beim Bullenreiten duellieren oder mit etwas Geschick ein Kuscheltier schießen.
Am Familientag locken Autoscooter, Looping und die Wildwasserbahn „Big Splash“ ganz besonders, alle Fahrgeschäfte kosten dann nur halb so viel. Aber nicht nur die Kleinen können an diesem Tag mit der Sonne um die Wette strahlen – auch für das elterliche Wohl ist gesorgt: einige Drinks und Leckereien sind ebenfalls günstiger zu erwerben.
Der Besuch des Volksfestes lohnt sich für Rummelliebhaber und all diejenigen, die die amerikanische Lebensweise schätzen, den Trubel und die Heiterkeit.
Los geht es täglich ab 14 Uhr auf dem Festplatz am Hauptbahnhof. Montag, Dienstag und Sonntag schließt der Rummel um 22 Uhr. Mittwoch und Donnerstag dürfen die Besucher eine Stunde länger verweilen. Am Samstag wird bis 23.30 Uhr gefeiert. Erwachsene bezahlen zwei Euro, Kinder unter 14 Jahren dürfen kostenlos rein. Mehr Infos zum Fest gibt es hier.