Tempelhofer Ufer - In Kreuzberg hat vor wenigen Wochen das Hallesche Haus, ein sogenannter "General Store" aufgemacht. Hier verkaufen drei Expats Haushaltsprodukte in kultigen Designs und laden ihre Kunden gleich ein, ein wenig länger im dazugehörigen Café zu verweilen.
Design-Artikel. (c) Elizabeth Rushe / Hallesches Haus
„Eigentlich ist es hier alles ein bisschen größer, als wir es uns ursprünglich für unseren General Store vorgestellt hatten“, erklärt Oliver Cayless, einer der drei Gründer des Halleschen Hauses, das vor rund zwei Wochen in die 300 Quadratmeter großen Räumlichkeiten des ehemaligen Nachtclubs Horst Krzbrg gezogen ist. Davon ließen sich Cayless und seine beiden Mitstreiterinnen Jillian May und Michelle Casciolo aber nicht abhalten und entschieden kurzerhand, dass das Ganze eben nicht nur Verkaufsraum und Café, sondern ein Event-Space werden sollte. Noch können Gäste nur den vorderen Teil des Halleschen Hauses besuchen, doch bis zum Sommer wollen der Engländer und die beiden US-Amerikanerinnen dann auch Küche, Bar und Garten fertig gestellt haben. „Wir haben schon Anmeldungen für Geburtstagspartys und eine Hochzeit“, erzählt Cayless stolz.
Ein tägliches Mittagsmenü (montags bis samstags) und wechselnde Abendveranstaltungen sollen zu einem festen Bestandteil des Hauses werden. Obwohl die Backwaren des Cafés momentan noch in einem Imbisswagen draußen vor der Tür zubereitet werden, sehen Banana Bread, Bagel & Co. einfach zum Anbeißen aus und der Cappuccino schmeckt super. Die zukünftige Speisekarte, an der gerade noch gefeilt wird, so verrät uns Cayless, wird vor allem von Health Food und internationalen Speisen geprägt sein. „Wir haben gerade erst eine neue Küchenchefin angestellt“, sagt der gelernte Raumausstatter.
„Unsere Stärke liegt in unseren Produkten“
Der Standort in Kreuzberg war für das kreative Trio – alle drei waren zuvor als Einkäufer für große Design-Online-Händler tätig – eine Herzensentscheidung. „Wir haben uns sofort in die großen Fenster verliebt“, lacht der gebürtige Londoner, den es vor zweieinhalb Jahren nach Berlin zog und der sich ein Leben in Großbritanniens Hauptstadt inzwischen nur noch schwer vorstellen kann. Auch Installationskünstlerin Jillian May und die ehemalige Galerieleiterin Michelle Casciolo, die beide von New York hierher kamen und nun nicht weit entfernt vom Halleschen Haus leben, gefiel die coole Location mit dem großen Potenzial sofort.
Verkaufsraum & Café. (c) Elizabeth Rushe / Hallesches Haus
„Unsere Stärke liegt definitiv in unseren Produkten“, führt Cayless das Konzept ihres General Stores weiter aus. Aufgrund ihrer Backgrounds seien sie mit vielen Designern eng befreundet und hätten auch aus ihrer Zeit bei den Online-Händlern gute Kontakte. Dabei arbeiten die drei aber nicht nur mit internationalen Künstlern, sondern auch mit Berliner Designern zusammen. „Wir wollen die lokale Szene unterstützen“, erklärt der Engländer und nennt Nutsandwoods, The Fundametal Group und Assembly Line als einige ihrer Berliner Lieferanten. Ob Vasen, ausgefallene Glühbirnen, Küchenschürzen, Kakteen, Geschirr oder die Tische, an denen man sitzt – im Halleschen Haus steht alles, was man sieht, zum Verkauf bereit. „Es ist uns wichtig, dass unsere Haushaltsartikel besonders und dennoch bezahlbar sind“, betont Cayless. Auf die Frage nach seinem Lieblingsprodukt antwortet er verschmitzt: „Alle natürlich!“
Wer mag, kann das Hallesche Haus übrigens beim „Soft Boiled Launch“ am Ostersamstag um 11 Uhr kennenlernen. Zu Gast sind dann The Future Breakfast mit ganz besonderen Ostereiern.