Kiezspaziergang

Mit dem Bürgermeister durch die Altstadt

Helmut Kleebank am mittelalterlichen Brunnen in einem Hinterhof an der Breiten Straße.
Helmut Kleebank am mittelalterlichen Brunnen in einem Hinterhof an der Breiten Straße.
Helmut Kleebank ist seit 2011 Bezirksbürgermeister, doch schon seit jeher Spandauer durch und durch. Mit QIEZ machte er einen Rundgang durch die Altstadt, zeigte versteckte Hinterhöfe sowie neue Attraktionen, und sprach mit uns über BER-Chaos und Einzelhandel.

Bei Kleebanks Wahl in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ging es 2011 noch turbulent zu: Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse wurde der SPD-Politiker erst auf einer außerordentlichen Sitzung der BVV in sein Amt gewählt. Gut zwei Jahre danach ist längst wieder der Alltag in die Spandauer Politik eingekehrt und ‚Quereinsteiger‘ Kleebank, zuvor Schulleiter in Hakenfelde, wird inzwischen auf der Straße gelegentlich erkannt. Ohnehin kann ihm selbst der politische Gegner kaum die Verwurzelung im Bezirk absprechen, schließlich ist der Bürgermeister im Falkenhagener Feld aufgewachsen und war immer in Spandau tätig.

Sein neuer Arbeitsplatz, das Rathaus, liegt am Rand der Altstadt; direkt vor der Tür ist mittwochs und samstags Markt. Kleebank freut sich darüber, dass der gegenüber vom Bahnhof gelegene Platz dadurch belebt wird. Die Situation des Einzelhandels in der Altstadt schätzt er derzeit als stabil ein, sagt jedoch auch: „Man könnte sich noch etwas mehr Vielfalt vorstellen.“ Dafür sieht er die Gastronomie „auf einem guten Weg“, empfiehlt etwa die Italiener Ristorante Ruspina II oder Trattoria Battista in der Altstadt, aber auch Zum Österreicher – ehemals Schaukelpferd – in Staaken und die Villa Schützenhof in Hakenfelde.

Kinos fehlen, doch die Gastronomie gedeiht

Am Marktplatz lobt Kleebank die attraktiven neuen Sitzgelegenheiten in Form einer eckigen ‚Rundbank‘ – vom älteren Brunnenkunstwerk „Havelwelle“ ist er weniger überzeugt. Ein lohnenswertes Ziel, das nicht jeder Besucher auf Anhieb findet, sind mehrere alte Hinterhöfe, in denen beispielsweise eine kleine Galerie, Fachwerkhäuser und ein mittelalterlicher Brunnen auf Entdeckung warten. Kleebank verschweigt nicht, was es in Spandau nicht gibt: Ein Programmkino, ein Multiplex und im Sommer ein Open-Air-Kino sind alles, was der Bezirk Cineasten zu bieten hat. Und bis auf die Musikbar mit Tanzfläche im ersten Stock des Ruspina II ist dem Bürgermeister kein echter Club in Spandau bekannt.

Dafür sollen andere Angebote erweitert werden: das Haus der Gesundheit in der Carl-Schurz-Straße wird ab diesem Jahr renoviert – mit dem Ziel, dass dort die Volkshochschule wieder einzieht. Am Lindenufer, in der Nähe des Denkmals für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Spandau, werden Parkplätze verkleinert und Grünflächen vergrößert.

Ein Thema, das Kleebank spürbar wichtig findet, ist die Zukunft des nahe gelegenen Flughafens: „Tegel muss schließen, daran führt kein Weg vorbei“, fordert er. Insgesamt hätten die Spandauer den Fluglärm immer sehr gut toleriert, aber „dadurch, dass so viel Flugverkehr von Schönefeld nach Tegel verlagert wurde, ist es in weiten Teilen unerträglich geworden“. Der Bürgermeister konzediert, dass es unter den Einwohnern eine „gewisse Ambivalenz“ gegenüber Tegel gäbe, aber eine lokale Initiative für die Offenhaltung ist ihm nicht bekannt. Natürlich traut sich auch Kleebank nicht vorherzusagen, wann das Flughafengelände einer neuen Bestimmung zugeführt werden kann. „Ich bin entsetzt, dass die Angaben immer ungenauer werden“, sagt er zum Zeitplan für den neuen Großflughafen BER.

Bürgeramt Rathaus Spandau, Carl-Schurz-Straße 2/6, 13597 Berlin

Telefon 030 90279-2727 oder 115
Fax 030 90279-2828

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