Als ich mich letztes Jahr für den Berliner Halbmarathon angemeldet habe, hielt ich die Idee für brillant: Eine Strecke von 21,1 Kilometern. Nur ich, meine Laufschuhe und der Geruch von Freiheit, der mir um die Nase weht. Das war im Spätsommer. Ich hatte ordentlich Sonne, Energie und Joggingluft getankt. Vielleicht war ich am Abend der Anmeldung auch leicht angeheitert. Ich kann es nicht mehr so genau sagen.
Auf jeden Fall ist es jetzt Anfang März. Draußen ist es bitterkalt (ich gehöre zu der Sorte Mensch, die sich erst ab 35 Grad so richtig wohlfühlt). Seit Weihnachten stehen meine Laufschuhe in der Ecke und ich weiß wirklich nicht mehr, was ich mir in aller Welt nur dabei gedacht habe…
Ambitionierte Anmeldung im Fitnessstudio
Dabei hatte alles so gut angefangen: Ich hatte mich voller Elan im Fitnessstudio angemeldet. Drei Monate lang trainierte ich regelmäßig zwei- bis dreimal die Woche. Zehn Kilometer in einer Stunde? Kein Problem. Der Rest wäre ein Kinderspiel, da war ich mir sicher. Doch dann kamen Weihnachten, Gänsebraten, ein Kolumbienurlaub und eine länger anhaltende Erkältung dazwischen.
Nun sind es also noch 31 Tage. Ein jämmerlicher Monat. Das ist gar nichts! Die in mir aufsteigende Panik und Versagensangst führten letztes Wochenende zu dem festen Vorhaben, Samstag früh laufen zu gehen. 7 Uhr. Nur hatte ich dabei meinen Freitagabend außer Acht gelassen: Die Fünf-Sterne-Dinnerparty am anderen Ende der Stadt.
Abstriche für den Halbmarathon
Kurzum, ich verbrachte den Samstagmorgen nicht im Park, sondern im Bett. Mein furchtbar schlechtes Gewissen brachte mich allerdings dazu, meinen dicken Sportrucksack zu packen und mit ins Prenzlauer Berg Café zu nehmen, in dem ich zum Brunchen verabredet war. Irgendwo muss ich mal Abstriche machen, wenn ich wieder mit dem Training anfangen will!
Und tatsächlich, Samstagnachmittag stand ich endlich wieder auf dem Laufband. Die Bilanz: 4,5 Kilometer in 40 Minuten und ein ordentlicher Muskelkater am Tag danach. Ich gebe zu, das sieht nicht allzu gut aus für mein Vorhaben am 3. April. Zumindest nicht, wenn ich beim Halbmarathon nicht abklappen will.
Auch das Training diese Woche verlief eher suboptimal. Mir ist klar: Ich brauche Hilfe! Deshalb habe ich morgen einen Termin mit meinem Trainer im Fitnessstudio ausgemacht. Er soll mich beim Trainingsplan unterstützen. Wie das dann „gelaufen“ ist, erfährst du an gleicher Stelle nächste Woche…
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