Berlins Gamerszene besitzt seit August ein neues Highlight an der Leipziger Straße: ein Virtual Reality Erlebnis der Extraklasse. Nach einer kurzen Einführung in die Spielregeln bekommst du dort eine Ausrüstung auf höchstem technischen Niveau verpasst – eine dicke VR-Brille mit Kopfhörern, einen Rucksack und Sensoren für Füße und Hände. Diese Geräte zeigen dem Computer an, wo du bist und was du gerade sehen sollst. Ausgerüstet wie ein Cyberbot und noch quasi blind wirst du dann in eine Halle, alias Arena, geführt, wo es los geht; dann startet das Gaming Abenteuer und beamt dich eine virtuelle Welt.
Bei VR Nation kannst du zwischen zwei Spielen auswählen – dem Temple of Diamond Skull und Patient Zero. Bei dem Tempelspiel irrst du wie Indiana Jones auf Schatzsuche im Dschungel durch eine düstere Tempelanlage, und zwar mit allen Sinnen! Es riecht modrig nach nassem Grün, Ratten rennen quietschend an deinen Füßen vorbei und Skelette unglücklicher Abenteurer liegen in den Ecken. Auch du musst dein Glück versuchen und tückische Todeskammern durchqueren oder in luftiger Höhe auf morschen Steinsäulen balancieren – da geht einem sogar ohne Höhenangst die Muffe, so echt fühlt sich das an. Nachdem du in Teamarbeit alle Rätsel gelöst hast, erwartet dich aber ein spektakuläres Ende, das deinen Mut belohnt.
Für Ego-Shooter Fans gibt es ein härteres Zombie-Spiel: In Patient Zero landest du als Sondereinsatzkommando in einer geheimen Bunkeranlage in der Wüste und aus allen Richtungen hinken verwesende Untote auf dich zu. Ziel ist es, diese durch ein Virus ausgelöste Invasion zu stoppen und ein Gegenmittel zu finden. Ausgerüstet mit coolen VR-Waffen mit ordentlich Wums macht das Ganze ziemlich Spaß. Du brauchst aber Nerven aus Stahl! Die haben wir, ehrlich gesagt, nicht und als die Unmengen an Zombies kaum zu bewältigen scheinen, bitten wir doch lieber leicht panisch, das Spiel zu beenden, bevor wir gefressen werden.
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VR Technik: Mittendrin statt nur dabei
Gegründet haben VR Nation zwei Brüder aus Polen, die extra für ihr Projekt nach Berlin gezogen sind, weil sie hier mehr Interessenten erwarten. Die Spiele wurden von den Programmierern ihres Partners True VR in der Schweiz entwickelt. Dieses Investment scheint sich zu lohnen, denn tatsächlich ist das Spiel richtig gut: Ohne Abstürze oder Ruckler bewegt wir uns in unserer digitalen Welt und können sogar mit echten Gegenständen interagieren, also Fackeln aufheben oder eben die schwere Waffe in der Hand spüren. Duft- und Hitzesensoren, Wind und 35 Kameras auf über 100 Quadratmetern, die bis auf 2 Millimeter genau messen, lassen ein täuschend echtes Erlebnis entstehen. Die Sensoren an Händen, Füßen, Rumpf und Kopf erfassen deine Bewegungen in Echtzeit und versetzen dich als 3D-Avatar mitten ins Spiel.
Gründer Lukas berichtet dann auch von einigen Fällen, in denen die Gamer tatsächlich alles um sich herum vergessen haben: Ein Spieler ist im Kampf mit gegen die Zombie-Invasion schon einmal Jackie-Chan-mäßig abgegangen und dabei leider in der Wand der Arena gelandet. Und bei ersten Dates, für die sich die Spiele absolut eignen, wurde auch schon mal die eine oder andere Berührung ausgetauscht.
Die beiden Games dauern zwischen 20 und 30 Minuten, eventuelle Wartezeiten kannst du dir mit der Playstation in der Eingangshalle vertreiben. Unser Fazit: ein tolles Erlebnis für große und kleine Abenteurer! Auch wenn Patient Zero erst ab 18 gespielt werden darf. Ganz preiswert ist das besondere virtuelle Abenteuer aber nicht: 139 Euro sind pro Gruppe von bis zu vier Personen für ein Spiel fällig.
Wir mussten für unseren Test nichts bezahlen, danke für die Einladung! Das ändert natürlich nichts an unserer objektiven Berichterstattung.