Die Welt des Streetfood lebt von ihrer Vielfalt und vom Ausprobieren. In diesem Sinne haben die zwei Jungs von Tatas ganze Arbeit geleistet: 2015 brachten sie eine Weiterentwicklung von „Gai Dan Jai“, einer Hongkonger Waffel-Variante, auf Berliner Märkte. Das Besondere an ihren sogenannten Muffles: Die Waffeln werden mit Zucker oder Zimt bestreut, mit Apfelmus oder Nuss-Nougat-Creme bestrichen, anschließend werden sie gerollt wie eine Eistüte und auch noch gefüllt, im Winter mit Espuma-Cremes, im Sommer mit Frozen Joghurt. Zusätzlich gibt es auf Wunsch diverse Soßen von Schoko bis Mango und Toppings von Marshmallows bis Amarettini.
Hinter Tatas stecken Selim und Tiet. Die beiden kennen sich schon lange, hatten aber nur hobbymäßig mit dem Thema Food und Kochen zu tun. Selim arbeitete in der Finanzbranche, während Tiet gelernter Ingenieur ist. Irgendwann war sie da, die Idee, aus Waffeln echtes Streetfood zu machen. „Ich esse sehr gerne Süßes“, gesteht Selim. Bei den Waffeln, die er zuvor in Cafés probiert hatte, fehlte ihm das gewisse Etwas. Also experimentierten Tiet und er zunächst monatelang herum: „Wir haben sehr lange an der Rezeptur gefeilt, damit wir einen geschmacklich intensiven Teig bekommen.“
Jetzt auf Märkten – und bald auch im Café?
Als Form und Inhalt feststanden, konnte es losgehen: Im Januar 2015 startete Tatas auf dem Markt in der damaligen Neuen Heimat auf dem RAW-Gelände. Heute gibt es zwei feste Termine, zu denen du die Muffles bekommst: Donnerstags beim Street Food Thursday in der Markthalle Neun sowie sonntags auf dem Gelände der Kulturbrauerei. Meistens stehen nicht mehr Selim und Tiet selbst hinter der Theke, sondern jemand aus ihrem Team. Einen großen Teil des Geschäfts macht inzwischen das Catering aus. Wenn ein Unternehmen sich und seinen Mitarbeitern oder Gästen Muffles gönnen möchte, rollt der kleine Tatas-Verkaufswagen im schönen Retro-Stil an. Für die Zukunft planen Selim und Tiet außerdem einen festen Standort mit eigenem Ladengeschäft, am liebsten in Kreuzberg oder Neukölln.
Doch wie schmeckt denn nun die Muffle? Das lange Rumprobieren hat sich in jedem Fall gelohnt: Gerade die Waffel selbst – deren Rezept die Jungs von Tatas natürlich nicht preisgeben wollen – ist richtig lecker. Die von uns gewählte Variante kommt mit Frozen Joghurt, Erdbeersauce und Schokostreuseln oben drauf – eine Mischung, die auch im Sommer immer geht.
Wer sich fragt, wie Selim und Tiet auf den Namen ihres Unternehmens gekommen sind: Eine bestimmte Bedeutung sollte der nicht haben, nur überall leicht auszusprechen sein. Dass Tatas im amerikanischen Englisch ein Slang-Wort für „Brüste“ ist, haben die beiden nach eigenen Angaben erst von Kunden erfahren.