In Berlin werden Flüchtlinge jetzt zu Museumsführern ausgebildet, um Flüchtlingen, aber auch Berlinern mit Migrationshintergrund die klassischen Museen dieser Stadt – und damit auch ein Stück bundesrepublikanischer Kultur – nahezubringen.
Das Pilotprojekt „Multaka: Treffpunkt Museum“ startet mit 19 Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak. Sie werden als Museums-Guides fortgebildet, um Landsleute in ihrer Muttersprache durch das Pergamonmuseum, das Bode-Museum und das Deutsche Historische Museum führen zu können, wie die Staatlichen Museen zu Berlin und das Deutsche Historische Museum am Donnerstag gemeinsam mitteilten. Es gibt zudem eine Kooperation mit dem Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen im Pergamonmuseum in Mitte.
„Multaka“ bedeutet auf Arabisch „Treffpunkt“. Ziel des Projekts ist es nach Angaben der Initiatoren auch, „Verbindungslinien“ zwischen den Herkunftsländern der Geflüchteten und dem Aufnahmeland zu finden. „Die Museen wollen den Flüchtlingen helfen, soziale und kulturelle Anknüpfungspunkte zu finden, um in Deutschland ankommen zu können“, heißt es in der Erklärung der Museen.
Deutsche, syrische, irakische Kultur
Im Rahmen des Projekts „bieten syrische und irakische Museums-Guides ihren geflüchteten Landsleuten eine Teilnahme an kostenlosen, arabischsprachigen Museumsführungen an“, heißt es auf der Facebook-Seite. Und: „Führungen in vier verschiedenen Museen zeigen auf der einen Seite syrische und irakische Kulturgüter und auf der anderen Seite deutsche Kultur und Geschichte, mitsamt ihrer Krisen und Erneuerungen. Dabei fokussieren sie auf historische und kulturelle Verbindungen zwischen Deutschland, Syrien und dem Irak.“
Unterstützt und entwickelt wurde das Projekt „Multaka: Treffpunkt Museum“ unter anderem vom Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesfamilienministeriums, der Schering-Stiftung und dem Syrian Heritage Archive Project.