Als wir uns bei einem Anwohner nach dem Weg zu den Wasserbüffeln erkundigen, staunen wir nicht schlecht, denn auf Höhe der Mühlenfeldstraße 47 sollen wir „einfach nur nach den Menschenmassen Ausschau halten“. Und tatsächlich, als wir am Eingang zum Naturschutzgebiet angelangt sind, haben sich schon viele Menschen vor den Zäunen eingefunden: Familien mit kleinen Kindern, ältere Herrschaften, Fahrradfahrer. Die meisten sind wie wir gezielt gekommen, andere haben während eines Spaziergangs oder einer Radtour durch das Fließtal Halt gemacht.
Hervorragende Natur- und Landschaftspfleger
Toll finden wir die Sache trotzdem, denn die Wasserbüffel bearbeiten bis zum Herbst die zwei Bereiche des Fließtals, die vom Egidysteg getrennt werden. Die Tiere sind kostengünstiger als schweres technisches Gerät, mit dem das Naturschutzgebiet einmal im Jahr gepflegt werden müsste. Die Büffel sind also so etwas wie natürliche Landschaftsgärtner und sie fühlen sich im Gegensatz zum gewöhnlichen Hausrind in Feuchtgebieten, Sümpfen und bewachsenen Flußtälern sehr wohl. Außerdem fressen sie alles, was ihnen vor die Schnauze kommt, sogar minderwertiges Futter wie Schilf, Binsen oder Ampfer. Damit nicht genug: Die Büffel sorgen dafür, dass der Boden nicht abgetragen wird und Lebensraum für viele Tiere im Fließ erhalten bleibt. Mit Maschinen wäre dies nicht möglich.
Ein ähnliches Projekt mit Wasserbüffeln als natürliche Mähmaschinen gibt es seit einigen Jahren bereits rund um die Tiefwerder Wiesen in Spandau. QIEZ.de berichtete.