Beweidung der Tiefwerder Wiesen

Die Büffel sind wieder da

Wasserbüffel sind im Gegensatz zu normalen Rindern auch zur Beweidung feuchter Gebiete geeignet.
Wasserbüffel sind im Gegensatz zu normalen Rindern auch zur Beweidung feuchter Gebiete geeignet.
Wilhelmstadt – In einem Spandauer Landschaftsschutzgebiet werden seit mehreren Jahren Wasserbüffel als natürliche Mähmaschinen eingesetzt. Die Weidezeit 2014 startet an diesem Wochenende – die Umzäunung der Flächen stößt allerdings auch auf Kritik.

Das Landschaftsschutzgebiet Tiefwerder Wiesen im Spandauer Ortsteil Wilhelmstadt ist das letzte Feuchtwiesengebiet im Bereich der Berliner Unterhavel. Es bietet einer vielfältigen Flora und Fauna einen Lebensraum. Alte Havel-Arme durchziehen das rund 67 Hektar große Areal, mit Hilfe von EU-Geldern wird der natürliche Überflutungsraum renaturiert. 2008 wurde dazu ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt, in dem vorgeschlagen wurde, die Wiesen durch Rinder oder Büffel beweiden zu lassen. So sollte das kostenaufwendige, aber aus Naturschutz- und praktischen Gründen nötige manuelle Mähen in der Sumpflandschaft ersetzt werden.

Kritik an Büffeln lässt nach

2011 wurde der Plan vom Bezirksamt Spandau gemeinsam mit der obersten Naturschutzbehörde, dem Landschaftspflegeverband Spandau e.V. und einem Landwirt umgesetzt. Wasserbüffel grasen seither in der warmen Jahreszeit auf den Wiesen und sorgen dafür, dass diese nicht überwuchern. Auch in diesem Jahr bearbeiten sie wieder rund 15 Hektar im zentralen Bereich des Gebiets. Am 19. April werden nach Angaben des Bezirksamts zunächst der Bulle Fritz, vier bis fünf Kühe und drei Jungtiere auf die Wiesen getrieben; der zuständige Bau- und Umweltstadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) weiht bei dieser Gelegenheit auch mehrere Infotafeln ein.

Ganz unumstritten war das Beweidungsprojekt auf den Tiefwerder Wiesen zunächst allerdings nicht. Da die Flächen um die grasenden Büffel weiträumig eingezäunt wurden, hatten sich in den Vorjahren Anwohner und Spaziergänger beschwert – auch Geruchsbelästigung war befürchtet worden. Inzwischen scheint die Kritik abgeflaut zu sein. Das Bezirksamt betont, dass alle offiziellen Wege durch die Tiefwerder Wiesen frei zugänglich sind und nach Ende der Weidezeit auch die Tore in der Umzäunung wieder geöffnet werden sollen.

Unterdessen geht die Renaturierung des Landschaftsschutzgebiets weiter: Demnächst sollen nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Trümmerhügel mit teilweise verseuchtem Boden abgetragen und die Flächen wieder in ihren natürlichen Zustand versetzt werden.

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Die Büffel sind wieder da, Dorfstraße 41, 13597 Berlin

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