Den dicht besiedelten Stadtteil Wedding, im Allgemeinen nicht als Etappe Richtung Skandinavien bekannt, tangiert die Strecke an seinem westlichen Rand. Gerade auf dem Weddinger Abschnitt sind die Ruhe und der unerwartete landschaftliche Reiz die eigentliche Sensation.
Doch für eine Pause ist es noch zu früh, wir wollen ja schließlich nach Kopenhagen. Das Nordufer lässt sich ohne viel Autoverkehr gut durchfahren, auf der rechten Straßenseite ist das efeuumrankte Robert-Koch-Institut einen Seitenblick wert. Ab der verkehrsreichen Kreuzung mit der Föhrer Straße beginnt ein neuer Rad- und Fußweg auf der Uferseite, von dem aus links Speichergebäude, Kräne und Öltanks des Westhafens zu sehen sind. Auf der rechten Straßenseite erstreckt sich die Krankenhausstadt des Virchow-Klinikums.
Romantik am Hohenzollernkanal
Plötzlich, man hat sich gerade an das idyllische Wäldchen am Eckernförder Platz gewöhnt, kommt den Radfahrern die breite Seestraßenautobahn in die Quere. Zwei Fußgängerampeln kosten wertvolle Zeit, aber es werden die letzten für sehr lange Zeit sein. Hinter der Verkehrsschneise kommt der Plötzensee in Sicht, ein sieben Hektar großes blaugraues Stück Wedding. Statt ihn zu umrunden, folgen wir der Straße Nordufer, vorbei am Freibad, dem Jugendgästehaus und der Gruppe Hausboote, die hier in einer Ausbuchtung des Kanals liegen. Ab hier kommen keine Wohnhäuser mehr ins Sichtfeld, ab hier beginnt eine einzige grüne Freizeitzone. Von der Schleuse Plötzensee ist leider kaum etwas zu sehen – dafür Sportanlagen und der Biergarten Kastaniengarten.
Dieser Artikel erschien zuerst bei www.weddingweiser.de