Es ist kalt im Brunnenviertel, trotz Jacke, Schal und Mütze kriecht mir die Kälte unter die Kleider. Ich fahre mit dem Fahrrad die Bernauer Straße entlang und freue mich: Bei Marek ist es immer warm. Es ist Freitagabend, im Saunahaus zwischen Wolgaster und Ruppiner Straße gibt es heute nicht nur Soleaufguss mit Salzpeeling, sondern auch jede Menge Gesellschaft. Es ist voll. Marek Mewitz, der Saunameister, verbreitet schon bei der Begrüßung familiäre Stimmung. „Bis gleich“, sagt er und reicht mir den Schlüssel für den Schrank im Umkleideraum. Ausziehen, duschen und schon geht es los mit dem Aufwärmprogramm.
Schnaufen und entspannen
Dann kommt der Gong. Ich wechsele in die 90-Grad-Sauna nebenan, setze mich aufs Handtuch. Jetzt ist Aufgusszeit. Zehn Mal am Tag, zu jeder vollen Stunde, kommt Marek mit seinem Sauna-Wedeltuch, einem großen Eisklumpen und einem Holzeimerchen und lässt die Saunabesucher richtig schwitzen. Heute wedelt er 16 Besuchern die feuchte Luft zu. Es wird heiß, richtig heiß. Ahh und uhh und pffff schnaufen die Menschen, die zur Hälfte aus dem Kiez kommen, zur Hälfte aus der näheren Umgebung, um bei Marek zu schwitzen. Im Februar 2008 hat er sein Saunahaus eröffnet und viele kommen oft und gern zu ihm. Marek ist ein angenehmer Typ, der selbst schweißgebadet beim Aufguss noch einen locker-aufmunternden Spruch für seine Gäste hat. Wie einen Ventilator dreht er dabei das Handtuch über dem Kopf und schiebt die feucht-heiße Luft in alle Ecken des Saunabads. Ahh, uhh, pffff machen die Leute. Dann schickt er die Schweißgebadeten in den Saunagarten zum Sauerstofftanken – dann unter die kalte Dusche und in die Entspannung.
Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt von www.weddingweiser.de