Wir hatten einen beschaulichen Nachmittag auf dem Land erwartet, wollten einen Adventsmarkt fernab des Großstadt-Gewusels erleben. Denn genau damit wirbt der Liebenberger Weihnachtsmarkt: „Beschaulich und traditionell geht es in der Vorweihnachtszeit auf dem Hof des Liebenberger Schlosses zu“, so steht es auf dem Flyer geschrieben. Doch was uns bei der Ankunft erwartete, verkehrte unsere Vorstellungen ins Gegenteil. Auf dem Parkplatz standen Autos bis zum Horizont, mehrere Reisebusse hatten sich vor dem Schloss aufgereiht und auf dem Weg zum Eingang kamen uns Menschenmassen entgegen.
Chormusik, fette Weihnachtsgänse, Nachtwächterspiel
Für einen Euro fünfzig gewährte man uns nun am zweiten Adventswochenende Eintritt (Kinder bis 12 Jahre zahlen nichts), und trotz des großen Ansturms ging der Einlass recht schnell vonstatten. Im Dämmerlicht bot sich eine hübsche Kulisse mit einem in Lila-Töne getauchten Kirchturm zur Linken und dem Schloss zur Rechten, unzähligen Lichterketten und hübschen Buden, vor denen offene Feuerstellen loderten. Ein weißes Pony kam uns entgegen und alle Kinderaugen richteten sich augenblicklich auf das hübsche Tier. Da die Kirche bereits gut gefüllt war und der Chor zu singen begonnen hatte (jeweils samstags uns sonntags um 16 Uhr), ging es gemächlich mit dem Strom ins Innere des Hofs.
Für Kinder gibt es neben Ponyreiten noch weitere Attraktionen: In einer kleinen Hütte stimmt eine Märchentante mit schönen Geschichten auf den Winter und die Weihnachtszeit ein. Und freitags lädt um 18.30 Uhr der Nachtwächter, der das Schloss alljährlich vom Feuerteufel befreit, zur Nachtwächterstunde ein. Dann wird im Schein von Fakeln, Feuerkörben und einem Meer aus Kerzen ein traditionelles Weihnachtsspiel aufgeführt.
Am 3. und 4. Adventswochenende hat der Liebenberger Weihnachtsmarkt jeweils samstags und sonntags von 12 bis 19 Uhr geöffnet.