Berlin ist nicht gerade als Weinanbaugebiet bekannt, aber an verschiedenen Standorten wird die durchaus vorhandene Tradition bereits seit Jahrzehnten wiederbelebt. Die angebauten Reben stammen teilweise aus Spenden von Partnergemeinden in den klassischen Weinregionen an Rhein und Mosel. Die Trauben werden alljährlich im September oder Oktober gepflückt und hauptsächlich in Keltereien außerhalb der Hauptstadt verarbeitet.
Wein-Jubiläum in Neukölln
Ein großer Ertrag ist von der überschaubaren Anzahl an Rebstöcken in Berlin natürlich nicht zu erwarten. Daher sind die fertigen Weine fast alle nicht frei verkäuflich. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg nutzt den Tropfen vom Sachsendamm ebenso für repräsentative Gelegenheiten wie der Bezirk Mitte seinen Hauptstadtsekt. Die wenigen aus Lichterfelde stammenden Flaschen werden von der Max-Laue-Schule zu beachtlichen Preisen versteigert. Auch die Weine aus Neukölln gehen an den Meistbietenden – auf dem Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt findet die alljährliche Auktion statt. Nur das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg verkauft in der Regel einige Flaschen seines am Kreuzberg gewonnenen Weins direkt gegen eine Spende von mindestens zehn Euro.