Ein paar Zahlen zur Einstimmung: Der jährliche globale Verbrauch an Plastiktüten wird auf eine Billion Stück geschätzt. Täglich (!) gehen allein in Berlin 710.000 solcher Einweg-Beutel über die Ladentheke. Jede einzelne von ihnen wird durchschnittlich nur 25 Minuten benutzt, 90 Prozent der weltweit gebrauchten Tüten landen auf dem Müll. Die natürliche Zersetzung einer solchen Tüte dauert allerdings zwischen 100 und 500 Jahren. Am Ende dieser einfachen Gleichung steht unterm Strich: ein großes Problem für unsere Umwelt. Neben der Ressourcenverschwendung gehört die Ansammlung von Plastiktüten in der Natur und vor allem im Meer zu den größten Problemen. Dort kosten Plastikverpackungen jährlich vielen Tieren, die sich in ihnen verfangen oder an ihnen ersticken, das Leben. Eine Studie in der Nordsee-Region hat ergeben, dass 95 Prozent aller untersuchten Seevögel-Mägen Plastikreste enthalten (Quelle: Hintergrundpapier der Deutschen Umwelthilfe).
Neun Kilometer Plastiktüten
Die Initiative „Berlin tüt was“ will dem steigenden, gedankenlosen Verbrauch von Einweg-Plastiktüten entgegenwirken und das Bewusstsein schärfen für nachhaltigere Transportformen wie den eigenen Einkaufsbeutel, Mehrweg-Tragetaschen oder Körbchen. Bis Mitte September können dabei in zahlreichen Sammelstellen in allen Berliner Bezirken Plastiktüten eingetauscht werden. Für zehn Stück winkt eine Designer-Kampagnentasche. Die eingesackten Tüten werden für den Weltrekordversuch am 20. September auf dem Tempelhofer Feld benötigt. Dabei soll im Rahmen eines großen Umweltfestes gemeinsam mit 1500 Menschen eine neun Kilometer lange Kette aus 30.000 Plastiktüten entstehen. Darüber hinaus können Schulklassen an einem Wettbewerb teilnehmen, bei dem es darum geht, die schönste Baumwolltragetasche zu gestalten. Die Klasse, die im Laufe der Aktion die meisten Plastiktüten einsammelt, erhält einen Spezialpreis.
Mehr Infos zur Aktion und dem Rekordversuch von „Berlin tüt was!“ erhältst du hier.