Die aus Königsberg stammende Käthe Schmidt heiratete 1891 den sozialdemokratischen Arzt Karl Kollwitz und zog mit ihm in Berlins Stadtteil Prenzlauer Berg. Hier begann sie unter neuem Namen mit ihren zeitlosen Werken, mit ihren Lithografien, Radierungen, Plastiken, Kupfer- und Holzschnitten. Sie erzählen vom Leid ihrer Mitmenschen, Krieg und Gewalt. Mit ihren Werken „Weberaufstand“ und „Bauernkrieg“ erlangte sie ihren künstlerischen Durchbruch und internationalen Ruhm. Kaiser Wilhelm II. verweigerte ihr zwar die Goldmedaille, da er der Meinung war, einen solchen Preis verdienten nur Männer. Dies hielt sie aber nicht davon ab, neben der Erziehung ihrer zwei Söhne Karriere zu machen. Als erste Frau wurde Kollwitz an der Preußischen Akademie der Künste Professorin und leitete das Meisteratelier für Grafik.
Kampf für Gerechtigkeit
Nachdem ihr jüngerer Sohn 1914 im Krieg gefallen war, engagierte sich Kollwitz und wurde zur Pazifistin: Sie unterschrieb Aufrufe gegen den Faschismus. Daraufhin musste sie aus der Akademie austreten und wurde aus Ausstellungsräumen verbannt. Nach dem Tod ihres Mannes und ihrem letzten Werk „Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden“ verließ sie ihr Wohnhaus in Berlin. Dieses wurde 1945 bei einer Bombardierung vollständig zerstört und damit auch viele ihrer Arbeiten. Käthe Kollwitz starb wenige Tage vor Kriegsende mit 77 Jahren in Schloss Moritzburg bei Dresden.
Im Gedenken an sie wurde 1947 der Platz ihrer Wohn- und Arbeitsstätte nach ihr benannt: Die Weißenburger Straße wurde zur Kollwitzstraße, der Wörther Platz zum Kollwitzplatz. Auch das Gymnasium ganz in der Nähe trägt heute ihren Namen. 1986 eröffnete dann das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin – eine dauerhafte Heimstatt mit einem großen Teil ihres Gesamtwerkes.