Hohe Decken, Stuck, Dielenboden, Blick auf das Schloss Charlottenburg. So residiert nicht etwa nur der wohlhabende Berliner im Westen, sondern auch eine entspannte Mädels-WG. Seit drei Jahren wohnen Lina Grübler und Leila Hajjawi in dieser Altbau-Perle. Bevor die beiden einzogen, war die Wohnung eine Bruchbude – dreckig und mit abgerocktem Boden. Dank nächtelanger DIY-Sessions in der Küche und einem Dielen-Anstrich in Eigenregie ist sie heute jedoch hell und freundlich, heiter und farbig, ausgestattet mit Neuem und Altem, Gekauftem und Gebasteltem.
Auf einen Blick
Hier wohnen: Lina Grübler (27), Kundenbetreuerin bei Houzz und Gründerin des kleinen Schmucklabels Misc und Leila Hajjawi (25), Steuerprüferin
In: Berlin-Charlottenburg
Auf: 110 Quadratmetern
Wo jetzt weiß lackierte Dielen strahlen, lag beim Einzug grässliches Linoleum in Holzoptik. „Das haben wir erst heruntergerissen und dann die fleckigen Dielen darunter – Braun- mit Minttönen gemischt – gestrichen. Das war eine Riesenarbeit, die sich auf jeden Fall gelohnt hat. Aber das nächste Mal würde ich einen Fachmann beauftragen“, lacht Lina.
Die bunten Pompoms haben Lina und Leila selbst gemacht, genau wie das hello aus mit Wolle umwickelten Draht – alles Ergebnisse vieler fröhlicher Bastelabende in der Küche. „Als wir einzogen, war DIY angesagt – wir waren beide noch Studentinnen. Aber auch mit Low-Budget kann man sich richtig schön einrichten.“ Inzwischen arbeitet Lina als Kundenberaterin bei Houzz, Leila ist Steuerprüferin. Das WG-Leben gefällt aber weiterhin.
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„Als ich noch studierte, konnte ich mir keine ganze Wohnung leisten. Jetzt könnte ich es, aber ich bin gerne in Gesellschaft“, erzählt Lina Grübler, hier links im Bild. „Sich eine Wohnung zu teilen, hat viele Vorteile – man teilt auch das Putzen und die Ausgaben. Und man kann immer jemanden anrufen, wenn man mal die Schlüssel vergessen hat.“ Dass Lina und Leila zusammenwohnen verdanken sie einem schönen Zufall. „Leila habe ich über einen gemeinsamen Freund kennengelernt, der eigentlich erst einziehen wollte. In letzter Sekunde ist er allerdings abgesprungen – und ich war schon unglaublich vom Berliner Wohnungsmarkt genervt. Also beschlossen wir es einfach zu wagen – obwohl wir uns gar nicht richtig kannten“, erzählt Lina.
Neben der Renovierung des Flurs stellte auch die Einrichtung der Küche eine kleine Herausforderung dar. „Die Einbaumöbel, die bereits drin waren, sind super alt. Auch der Fliesenspiegel war uns anfangs ein echter Dorn im Auge. Mittlerweile aber schätzen wir den Charme der altbackenen Einrichtung„, sagt Lina. Mit ein paar modernen Accessoires und Selbstgebasteltem ist es hier jetzt richtig gemütlich. Die Küche ist heute der Raum, in dem sich die zwei Mädels mit Besuch am liebsten aufhalten.
Das Teeset auf dem Küchenregal ist vom Flohmarkt in Berlin-Spandau. „Da kriegt man abseits der bekannten Touri-Märkte noch richtige Schnäppchen“, sagt Lina. Was die beiden gar nicht schön finden, sind die Raufasertapeten überall in der Wohnung. „Aber die alle abzuziehen – ohje, lieber nicht!“, lacht Lina. „Mit manchen Wohnungs-Macken muss man eben leben.“
Im lichtdurchflutesten Zimmer wohnt die 25-jährige Leila – mit gedeckten Farben und einem coolen Möbel-Mix. Das Sofa ist vom bekannten Mauerpark-Flohmarkt in Prenzlauer Berg. „Leider nicht das bequemste – aber schön!“, sagt Leila. Der Beistelltisch daneben aus Marmor ist ein Schnäppchen, dass Leila in einem Antiquitätenladen in Charlottenburg gefunden hat. Von ihrem Zimmer aus geht es auf den Balkon – mit Blick auf das Schloss Charlottenburg.
Bett: Ikea; Kronleuchter: Vintage
Der absolute Blickfang in Leilas Zimmer aber ist der Jugendstil-Kamin. „In den meisten Wohnungen wurden die alten Öfen herausgerissen. Vor diesem dürfen wir glücklicherweise viele gemütliche Stunden verbringen“, sagt Leila.
Wie das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft gut funktioniert? „Zeige ein Lächeln und freu dich – du bist in guter Gesellschaft!“, sagt Lina. „Wir liegen einfach auf einer Wellenlänge, können gemeinsam lachen, uns aber auch gut über die gleichen Dinge aufregen.“ Außerdem gilt bei den beiden: „Die Privatsphäre des anderen sollte immer respektiert werden. Und von Anfang an haben wir Badezimmerzeiten ausgemacht – keiner darf das Bad blockieren“, so Lina.
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