Vorzeitige Inbetriebnahme

Brunnen soll dem Mühlengrund Glanz verleihen

Rund 50 Menschen kamen am 17. November zur Wiedereinweihung des Mühlenradbrunnens.
Rund 50 Menschen kamen am 17. November zur Wiedereinweihung des Mühlenradbrunnens.
Neu-Hohenschönhausen - Früher als geplant ist der Mühlenradbrunnen auf dem zentralen Platz des Wohngebiets Mühlengrund offiziell wieder in Betrieb genommen worden. Die vom Künstler Achim Kühn gestaltete Anlage gilt als Beitrag zur Aufwertung des Handels- und Dienstleistungszentrums vor Ort, das unter Konkurrenzdruck durch das nahe Linden-Center steht.

Auf dem am Rand des Mühlengrund-Platzes stehenden Schild ist der Dezember 2014 als Termin für das Ende der Bautätigkeit vermerkt. Ein Grund mehr, die Wiedereinweihung des ursprünglich 1986 aufgestellten Brunnenkunstwerks zu feiern. Damals entstand das gesamte Wohngebiet in Neu-Hohenschönhausen neu. Der Mühlenradbrunnen sollte dem zentralen Stadtplatz mit seinen Geschäften und Dienstleistern als Schmuck dienen. Doch in der Gegend hat sich vieles geändert: Unmittelbar nordwestlich eröffnete 1995 das Linden-Center, das inzwischen zu den wichtigsten Einkaufszentren Ost-Berlins gehört. Sein Erfolg schadete augenscheinlich dem Einzelhandel im nahen Wohngebiet – Leerstand und Verfall waren die Folge. Und auch der Brunnen musste aufgrund von irreparablen undichten Stellen bereits vor vielen Jahren abgestellt werden.

Gegen die Zustände gab es Proteste von Bürgern, aber auch konstruktive Vorschläge. Die Wiederherstellung der Brunnenanlage gehörte dazu; die finanziellen Mittel konnte letztlich der Bezirk Lichtenberg beschaffen. Die insgesamt 460.000 Euro stammen von der EU und wurden im Rahmen des Programms „Stadtumbau Ost“ bewilligt. Charakterisiert wird das Kunstwerk durch eine langgestreckte, steinerne Brunnenschale, an deren Quelle sich ein schlankes, metallenes Fabelwesen reckt. Aus dessen Mund fließt das Wasser über drei kaskadenförmige Metallschalen, von wo aus es ein Schaufelrad antreibt und anschließend in einen steinernen Bachlauf mündet. Aus baulichen und technischen Gründen musste der Brunnen komplett abgebaut werden, bevor er in Zusammenarbeit mit Schöpfer Achim Kühn in einer Werkstatt wieder auf Vordermann gebracht wurde.

Zur Einweihung am Montagnachmittag versammelten sich gut 50 Interessierte auf dem Platz. Neben positiven Äußerungen zur wieder plätschernden Brunnenanlage hörte man aber auch Bedenken. „Ich bin mal gespannt, wie lange der unbeschmiert bleibt“, so ein älterer Mann. Das trübe Novemberwetter trug auch nicht gerade dazu bei, die architektonisch eher triste Umgebung im besten Licht erscheinen zu lassen. Im Wohngebiet Mühlengrund, das nach einer südwestlich von ihm gelegenen Kleingartenkolonie benannt ist, bestimmen – größtenteils sanierte – Plattenbauten das Bild. Ob der Mühlenradbrunnen zu einer spürbaren Regeneration des Einzelhandels vor Ort führen wird, erscheint fraglich. Es gibt daher Planungen, am zentralen Platz neue Wohnungen zu bauen und die Zahl der Geschäfte zu reduzieren.

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Brunnen soll dem Mühlengrund Glanz verleihen, Rotkamp 2, 13053 Berlin

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