Berlinische Galerie wieder eröfffnet

Kunst-Comeback hoch vier

Mit neuester Sicherheits- und Elektrotechnik kann die Berlinische Galerie wieder ein Zuhause für Projekte der Kunst, Fotografie und Architektur sein.
Mit neuester Sicherheits- und Elektrotechnik kann die Berlinische Galerie wieder ein Zuhause für Projekte der Kunst, Fotografie und Architektur sein.
Alte Jakobstraße - Noch im Januar 2014 gab es mit 130.000 Gästen in der Ausstellung "Wien Berlin" einen Besucherrekord, dann musste das Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur sanierungsbedingt schließen. Pünktlich zum 40-jährigen Bestehen feiert die Berlinische Galerie nun ihre Wiedereröffnung –  mit vier neuen Ausstellungen auf einmal.

„Ein Glück hat alles gut geklappt“ sagt Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie, zur bevorstehenden Wiedereröffnung. Nach monatelangen Sanierungsmaßnahmen öffnen sich ab morgen wieder die Museumstüren für Besucher.

Im Herbst 2013 kam bei einer Untersuchung heraus, dass die Sprinkleranlagen ersetzt werden müssten. Und siehe da: Elf Monate nach der Schließung und sechs Millionen Euro später ist das Problem behoben und ein entsprechender Brandschutz gewährleistet. Man habe nun eine Anlage nach „absolutem State of the Art“, so Köhler, und zusätzlich noch die Beleuchtung in der gesamten Galerie verbessert. Davon profitieren auch die Besucher der neuen Ausstellungen, die zur Neueröffnung das Haus wieder mit Leben füllen.

Die Architektur von DDR und BRD im Vergleich

Durch die Sanierung entstand gewissermaßen eine Carte blanche zur Neuplanung der Galerie. Eigentlich bereits für 2014 geplant und nun endlich umgesetzt, präsentiert die Ausstellung „Radikal Modern“ vom 29. Mai bis 26. Oktober 250 Werke. Sie zeigt die Architektur West- und Ostberlins in den 60er Jahren und verdeutlicht, wie nah sich die Bauvorhaben und -umsetzungen trotz ihrer politischen Unterschiede standen. Hier möchte die Ausstellung eine neue Perspektive aufzeigen, gerade weil die Architektur der 60er Jahren einen schlechten Ruf hat, teilweise „als billig und monoton abgestempelt wurde“, sagt Köhler.

Wer sich vom Gegenteil überzeugen möchte, kann sich die Originalpläne von Projekten am Alexanderplatz und dem Märkischen Viertel anschauen. 40 Gebäude, die tatsächlich  realisiert wurden, kann man sogar selbst ablaufen. Die eigens dafür entwickelte „Radikal Modern“-App macht’s möglich und versorgt dich außerdem mit entsprechenden Zusatzinformationen.

 

Ein Raumschiff mitten in der Ausstellungshalle

Kurz nachdem man die Galerie betritt, befindet man sich bereits in einer weiteren Ausstellung, die bis zum 24. August vor Ort ist: die „Mare Lunaris“ von Björn Dahlem. Hier gibt es zahlreiche Filme, Skulpturen und Installationen (zum Beispiel ein Raumschiff) mit kosmologischer Note zu bestaunen, die manchmal aus Alltagsgegenständen (Weihnachtsbaumkugeln) entstanden sind und eine Verbindung von Kunst und Physik wagen.

Die dritte Ausstellung zeigt Bilder von Bernhard Martin, dem Gewinner des diesjährigen Fred-Thieler-Preises, den das Museum alle zwei Jahre verleiht. Aufgrund seiner phänomenalen Leistungen für die zeitgenössische Kunst sei sich die Jury sofort einig gewesen, „und alle haben sich über einen freien Nachmittag gefreut“, so Museumsdirektor Köhler. Bis zum 24. August können Besucher Martins Werke begutachten, die auf eigenwillige wie spannende Weise Realität und Fiktion mit verschiedenen Stilrichtungen der Malerei verknüpfen.

Zum 40. Jubiläum gibt es darüber hinaus eine Sammlungspräsentation mit dem Titel „Kunst in Berlin 1880 – 1980“, die mithilfe von 250 Werken eine Wanderung durch das kunsthistorische Berlin ermöglicht. Hier erfahrt ihr, welche Unterschiede die verschiedenen Kunstepochen auszeichnen und welche Künstler sie prägten. Ein Teil der Ausstellung stammt aus Schenkungen, unter anderem vom expressionistischen Maler Benno Berneis.

Die Berlinische Galerie feiert am 29. Mai mit gleich vier Ausstellungen ihre Wiedereröffnung. Ein Highlight ist die Ausstellung „Radikal Modern“, die das Planen und Bauen im Berlin der 1960er-Jahre ins Zentrum rückt. Weitere Infos zur Galerie und dem neuen Ausstellungsprogramm findet ihr hier.

Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin

Telefon 030 78902600
Fax 030 78902701

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