Lachyoga in Zehlendorf

Lach dich gesund!

Monika, Monika, Vera, Christine und Ursula Stöhr (von links) beim Lachyoga. Monika (zweite v.l.) ist das erste Mal dabei, Christine (zweite v.r.) hingegen schon 9 Jahre.
Monika, Monika, Vera, Christine und Ursula Stöhr (von links) beim Lachyoga. Monika (zweite v.l.) ist das erste Mal dabei, Christine (zweite v.r.) hingegen schon 9 Jahre.
Zehlendorf – Na, heute schon gelacht? Während Kinder bis zu 400 Mal am Tag kichern, gackern und glucksen, lachen Erwachsene durchschnittlich nur müde 15 Mal in 24 Stunden. Das Konzept des Lachyogas setzt auf die extra Portion an Glückshormonen und verschreibt als Rezept gegen allerlei Wehwehchen: "Mindestens einmal Lachen täglich". Qiez war zu Besuch in der Yogastunde der etwas anderen Art…

Lachen ist gesund – eine Minute Zähne zeigen, Mundwinkel heben, Lunge durchpusten und das Zwerchfell wackeln lassen soll auf Körper und Seele genauso gesund wirken wie ein zehnminütiger Waldlauf. Der Lachyoga-Trend scheint sich aus gutem Grund zu etablieren, mittlerweile gibt es deutschlandweit über 150 entsprechende Clubs.

Im Nachbarschaftshaus Wannseebahn e.V. werde ich sofort mit offenen Armen empfangen und in die sonnenlichtdurchflutete obere Etage gelotst. Unsere Yogagruppe ist das, was man „klein aber fein“ nennt. Neben der Gruppenleiterin Uschi Stöhr sind noch vier weitere Frauen zum gemeinsamen Lachen erschienen. Die Aufwärmübungen haben bereits begonnen und unsere Gruppe läuft rhythmisch zur Filmmusik von Dirty Dancing im Kreis. Als unerfahrenes Yogaküken bin ich die einzige in Sportklamotten, alle anderen tragen Alltagskleidung. Denn mit anstrengenden Dehnübungen und Balanceakten hat Lachyoga nicht viel zu tun. Beim darauffolgenden Namaste, dem indischen Begrüßungsritual, wird nicht nur freundlich geschmunzelt, wie der verhaltene Deutsche es gerne tut; nein, das sich abwechselnde Gegenüber wird richtig angelacht. Das kostet zuerst etwas Willensstärke, Mut und Überwindung, aber dann überrascht mich mein Mund und prustet von ganz allein los.

Über Risiken und Nebenwirkungen

Denn aufgepasst, RISIKOWARNUNG: Lachen ist äußerst ansteckend! Bitte begebt euch nur in die Räumlichkeiten der Lachyogis, wenn ihr euch der gravierenden Folgen bewusst seid. Lachen wirkt wie eine Medizin: entspannend, befreiend und schmerzlindernd. Außerdem werden die ständigen Wegbegleiter, liebevoll Stresshormone genannt, durch das Freudengeheul gnadenlos reduziert, euer Stoffwechsel angeregt und das Herz-Kreislaufsystem in Schwung gebracht. Längerfristig betrachtet wird in extremen Fällen eventuell sogar das Immunsystem gestärkt, die Atmung verbessert und es können sogenannte Selbstheilungskräfte aktiviert werden.

Auch ich bin mittlerweile durch das Virus infiziert. Nach den Klatsch- und Atemübungen folgen wieder und wieder pantomimische Elemente, in denen das „echte“, freie Lachen selbst Anfänger wie mich überfällt. Das Motto: „Fake it, until you make it“- frei übersetzt bedeutet das: „Tu so als ob, bis es so wird“ und es funktioniert tatsächlich. Jedenfalls beim Lachyoga. Für ein paar Sekunden. Aber das kann mir bei so vielen Lachraketen und –cocktails auch niemand verübeln…

Geeignet ist der Kurs für alle, die das Lachen lieben, es gerne öfter tun wollen oder es wieder lernen möchten. Die Teilnehmerinnen berichteten mir anschließend von positiven Gemütsveränderungen, lebensbejahenden Charakterwandlungen, vom Loslassen und vom frei fühlen. Davon, dass Leben leichter zu nehmen und einfach mal zu lachen. Um es mit den Worten des Lachyogagurus Madan Kataria zu sagen: „Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind – wir sind glücklich, weil wir lachen!“

Nachbarschaftshaus Wannseebahn e.V, Mörchingerstraße 49, 14169 Zehlendorf

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