Lachen ist gesund – eine Minute Zähne zeigen, Mundwinkel heben, Lunge durchpusten und das Zwerchfell wackeln lassen soll auf Körper und Seele genauso gesund wirken wie ein zehnminütiger Waldlauf. Der Lachyoga-Trend scheint sich aus gutem Grund zu etablieren, mittlerweile gibt es deutschlandweit über 150 entsprechende Clubs.
Im Nachbarschaftshaus Wannseebahn e.V. werde ich sofort mit offenen Armen empfangen und in die sonnenlichtdurchflutete obere Etage gelotst. Unsere Yogagruppe ist das, was man „klein aber fein“ nennt. Neben der Gruppenleiterin Uschi Stöhr sind noch vier weitere Frauen zum gemeinsamen Lachen erschienen. Die Aufwärmübungen haben bereits begonnen und unsere Gruppe läuft rhythmisch zur Filmmusik von Dirty Dancing im Kreis. Als unerfahrenes Yogaküken bin ich die einzige in Sportklamotten, alle anderen tragen Alltagskleidung. Denn mit anstrengenden Dehnübungen und Balanceakten hat Lachyoga nicht viel zu tun. Beim darauffolgenden Namaste, dem indischen Begrüßungsritual, wird nicht nur freundlich geschmunzelt, wie der verhaltene Deutsche es gerne tut; nein, das sich abwechselnde Gegenüber wird richtig angelacht. Das kostet zuerst etwas Willensstärke, Mut und Überwindung, aber dann überrascht mich mein Mund und prustet von ganz allein los.
Über Risiken und Nebenwirkungen
Auch ich bin mittlerweile durch das Virus infiziert. Nach den Klatsch- und Atemübungen folgen wieder und wieder pantomimische Elemente, in denen das „echte“, freie Lachen selbst Anfänger wie mich überfällt. Das Motto: „Fake it, until you make it“- frei übersetzt bedeutet das: „Tu so als ob, bis es so wird“ und es funktioniert tatsächlich. Jedenfalls beim Lachyoga. Für ein paar Sekunden. Aber das kann mir bei so vielen Lachraketen und –cocktails auch niemand verübeln…