Wer kennt das Aufnahmestudio der ARD-Talkshow mit Günther Jauch am Sonntag? Es befindet sich in der Torgauer Straße im Speichergerüst des früheren Schöneberger Gaswerks. Mit 78 Metern Höhe überragt der Gasometer in der Schöneberger Skyline den Turm des Rathauses um acht Meter.
Gas diente vor allem als Beleuchtung der Wohnungen und der Straßen. Als Koch- und Heizquelle setzte es sich erst um 1930 durch. Die englischen Gaswerkbetreiber der Familie Drory schieden zwar aus den Verträgen mit der Stadt Berlin aus, bauten aber weiterhin diese Anlagen in den Vororten. So auch ab 1871 das Gaswerk in Schöneberg. Der heutige Gasspeicher wurde 1910 vom Anlagenbauer Pintsch-BAMAG errichtet. Er hatte ein Fassungsvermögen von 160.000 cbm Gas. Schon um 1930 wurden 20 der insgesamt 28 Berliner Gaswerke stillgelegt. Der Schöneberger Gasometer diente fortan nur noch als Lastverteiler. Es folgte nach 1945 die Energiewende von der Kohle zum Heizöl, später zum Erdgas.
EUREF: Europäisches Energieforum
Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt vom Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv (BBWA). Über viele Facetten der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte gibt es heute keine Unterlagen mehr. Das Wirtschaftsarchiv hat die Aufgabe, Unterlagen zur Berliner Wirtschaft zu sichern und für die Nachwelt zu erhalten. Hinweise hierzu sind herzlich willkommen.