Wir begleiten die Mitarbeiter von BFB BestMedia4Berlin, einem Komplettdienstleister für Mediawerbung, an einem sonnigen Herbstvormittag von ihrem Verlagshaus an der Bundesallee zur Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf und zum Lageso in der Turmstraße. Bereits im September kam in dem mittelständischen Berliner Familienunternehmen die Idee auf, Sachspenden der verschiedenen Mitarbeiter zu sammeln und gebündelt an einer bzw. mehreren Notunterkünften abzugeben.
Auf zum Lageso
Dennoch ist es nicht leicht, die richtigen Annahmestellen für die verschiedenen Sachspenden zu finden. „Auf feste Schilder dürft ihr hier gar nicht achten, die gelten alle nicht mehr“, klärt uns eine freundliche Helferin auf. Dafür läuft sie aber ein Stückchen mit uns mit, um uns den Weg zu zeigen. Am weißen Zelt der Lebensmittelspenden angekommen, wollen wir die mitgebrachten Wasserflaschen abgeben. „Das ist sehr nett, aber wir haben hier schon viel zu viel Wasser! Es tut uns leid, aber die müssen Sie wieder mitnehmen“, heißt es dort.
Und das Wasser?
Dabei stand das Wasser doch noch vor wenigen Tagen auf der Online-Bedarfsliste des Lageso. Ein weiterer Freiwilliger aus dem Lebensmittelzelt trägt uns die schweren Wasserflaschen zurück zum Auto und erklärt dabei, dass es besser sei, an dem Tag noch einmal ins Internet zu schauen, an dem man die Spende abgeben möchte. Denn eigentlich würden sich die Listen fast täglich ändern. Außerdem rät er uns, an den anderen Annahmestellen nachzufragen. Vielleicht könne ja dort jemand das Wasser gebrauchen.
Zwei Ecken weiter im „Haus R“, wo eigentlich die Wolldecken hin sollen, freut man sich tatsächlich sehr über das Wasser: „Wir müssen ja hier auch die Helfer versorgen und haben ständig Bedarf“, so ein Lageso-Mitarbeiter. Das Lebensmittelzelt werde von jemand anderem organisiert, deshalb wisse man dort nicht, woran es zum Beispiel im „Haus R“ noch fehle.
Nach gut einer Stunde verlassen wir das Lageso-Gelände wieder mit dem Fazit: Viel hilft viel, auch im Lageso. Vor Ort sollte man sich jedenfalls einfach durchfragen, bevor man am Ende womöglich dringend benötigte Spenden wieder mit nach Hause nimmt.
BFB BestMedia4Berlin gibt unter anderem das Branchenbuch Gelbe Seiten Berlin heraus und hat zusammen mit dem Tagesspiegel Verlag QIEZ.de initiiert.