Leider befinden sich die meisten Gebäude der Siedlung Neu-Jerusalem in keinem guten Zustand, weshalb sie oft erst beim zweiten Blick wahrgenommen werden. Der lohnt allerdings. Die im Spandauer Ortsteil Staaken befindliche und denkmalgeschützte Wohnanlage besteht aus 21 baugleichen Doppelhäusern und einem Einzelhaus auf beiden Seiten der Heerstraße. Im Stil strenger Kuben errichtet, wirken die Häuser selbst nach über 80 Jahren noch avantgardistisch.
Rückkehr zur Avantgarde
Bis zum Mauerfall lag die Siedlung Neu-Jerusalem auf dem Gebiet der DDR, was dem Zustand der Häuser nicht zuträglich war. Doch auch nach der Wende gab es wegen knapper Kassen keine Investitionen in die Siedlung, die seit 1992 unter Denkmalschutz steht. Andere Siedlungen ähnlichen Baustils, wie die Weißenhofsiedlung in Stuttgart, haben jedoch gezeigt, wie sehr der Wohnwert durch eine Sanierung gesteigert wird. Ähnliches könnte auch in Neu-Jerusalem glücken.
2008 wurde das Areal vom Liegenschaftsfonds Berlin an den Investor NCE Northern Cross Estate verkauft, 2012 dann weiter über die Prinz von Sachsen Immobilien GmbH an verschiedene neue Eigentümer.
Wir wollen uns auf jeden Fall bald vor Ort umgucken, um zu sehen, ob sich in dieser Siedlung hinsichtlich Luxusmodernisierung & Co. etwas tut. QIEZ bleibt dran!