299 neue Wohnungen

Abriss ist out: Die Degewo baut wieder in Marzahn

Die Joachim-Ringelnatz-Siedlung in Biesdorf-Nord, erbaut von 1993 bis 1995, wird im Süden um sieben mehrgeschossige Mietshäuser erweitert. Optisch passen sie sich an den vorherrschenden Neubau-Stil an.
Die Joachim-Ringelnatz-Siedlung in Biesdorf-Nord, erbaut von 1993 bis 1995, wird im Süden um sieben mehrgeschossige Mietshäuser erweitert. Optisch passen sie sich an den vorherrschenden Neubau-Stil an. Zur Foto-Galerie
Biesdorf-Nord – Über 20.000 Quadratmeter Wohnraum entstehen bis Ende 2018 in der Nähe von Wuhletal und Gärten der Welt. Nach einem Jahrzehnt baut Berlins größte Wohnungsgesellschaft wieder im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.

Warum es nicht 300 Wohnungen werden, kann Architekt Kerk-Oliver Dahm auch nicht genau erklären. Dennoch ist die Erweiterung der Joachim-Ringelnatz-Siedlung in Biesdorf um sieben Mehrfamilienhäuser mit rund 20.500 Quadratmeter Wohnfläche, die sich auf genau 299 Wohneinheiten verteilt, ein Signal. Das kommunale Wohnungsbauunternehmen Degewo und der Senat wollen zeigen, dass es ihnen ernst ist mit der Neubauoffensive. In Marzahn-Hellersdorf ist dafür noch vergleichsweise viel Platz. Das 18.200 Quadratmeter große Baugrundstück, künftig die Joachim-Ringelnatz-Straße 2-14, befindet sich seit Jahren als „Reserve“ im Besitz der Degewo.

Am 11. Januar lud das Unternehmen zur Grundsteinlegung. Bitterkalt war es, als unter anderem die Senatorin für Stadtentwicklung Katrin Lompscher, Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (beide Die Linke) und Degewo-Vorstand Christoph Beck Mitbringsel in einer „Zeitkapsel“ versenkten und diese mit fachkundiger Hilfe einmauerten. In Erinnerung an den Namensgeber der Siedlung, Schriftsteller Joachim Ringelnatz, schwebte die Kapsel per Kran in einem großen Stift ein.

Es ist vollbracht: Die Ehrengäste nach der Grundsteinlegung für die Siedlungserweiterung. ©Degewo

Überall Balkone

Lompscher bekräftigte, dass der Senat an der Wohnungsbauförderung langfristig festhalten will. Dadurch ist es der kommunalen Degewo möglich, etwa ein Drittel der Wohnungen in der neuen Joachim-Ringelnatz-Siedlung Süd zu Mieten von durchschnittlich 6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt anzubieten. Diese wie auch die teureren Einheiten werden allesamt Balkone oder einen Gartenzugang bekommen. Optisch erwartet die Bewohner nichts Weltbewegendes: Die vier- bis sechsgeschossigen Neubauten sollen in heller, zeitgemäßer Würfeloptik daherkommen. Eckbalkone lockern die Anmutung auf. Die Wohnungen haben ein bis vier Zimmer und sind zwischen 34 und 97 Quadratmeter groß.

Biesdorf wie Marzahn-Hellersdorf wachsen insgesamt. Es gibt auch Zuzug aus den teureren Innenstadtbezirken. Die erweiterte Ringelnatz-Siedlung soll für junge Familien, aber auch Singles und Senioren interessant sein. Bezirksbürgermeisterin Pohle beschrieb bei der Grundsteinlegung ihr Ziel für Marzahn-Hellersdorf: „Wir wollen zu Berlin gehören, mit der sozialen Mischung, für die Berlin bekannt ist.“ Sie kündigte außerdem an, dass in den kommenden Jahren 2400 weitere Wohnungen im Bezirk neu entstehen sollen.

Auch die Degewo beteiligt sich daran, nachdem es in den letzten zehn Jahren nur um Rückbau und Sanierung gegangen war. In der Marchwitzastraße 1-3 wird bereits seit Dezember an 126 Einheiten gebaut. In der Ludwig-Renn-Straße 58-64, nördlich des Bürgerparks Marzahn, entstehen voraussichtlich ab September 255 Einheiten. Und im nächsten Jahr soll es nicht weit entfernt mit 420 Wohnungen in der Karl-Holtz-Straße 12-18 losgehen.

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Abriss ist out: Die Degewo baut wieder in Marzahn, Joachim-Ringelnatz-Straße 2-14, 12683 Berlin

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