Mietspiegel 2017

Wer kann sich das noch leisten?

Obwohl in Berlin die Miete noch vergleichsweise billig ist, steigen auch hier die Preise.
Obwohl in Berlin die Miete noch vergleichsweise billig ist, steigen auch hier die Preise.
Trotz der Mietpreisbremse wird wohnen in Berlin immer teurer. Das geht aus dem neuen Berliner Mietspiegel 2017 hervor. Die größten Verlierer auf dem Wohnungsmarkt in Berlin sind Singles und Familien.

Es ist eigentlich keine Überraschung mehr: Wohnen in Berlin wird immer teurer. Doch der Preisauftrieb in diesem Jahr ist besonders stark. Aus dem kürzlich vorgestellten Berliner Mietspiegel 2017 geht hervor, dass die Mieten gegenüber dem letzten Mietspiegel aus dem Jahr 2015 jährlich um 4,6 Prozent gestiegen sind. Damit liegt die monatliche Nettokaltmiete im Schnitt nun bei 6,39 Euro pro Quadratmeter.  

Vor allem Familien in großen Altbauwohnungen beispielsweise in Charlottenburg oder Prenzlauer Berg müssen draufzahlen: Hier stieg die Miete um 6,3 Prozent im Jahr. Auch die Miete für Singles, die auf weniger als 40 Quadratmetern leben, zog mit einem Plus von 5,5 Prozent kräftig an. Für eine kleine Wohnung im Neubau in mittlerer Wohnlage ermittelt der Mietspiegel im Schnitt 14,19 Euro pro Quadratmeter. Am billigsten lebt es sich hingegen in den Ostplattenbauten: Für 4,70 Euro pro Quadratmeter bekommt man im Ostteil Berlins eine große Wohnung in einfacher Lage.

Dennoch ist Berlin im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten billig: In München liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 11,23 Euro pro Quadratmeter. In Hamburg lebende Menschen müssen für ihre Bleibe im Schnitt 8,02 Euro hinblättern.

Die nächste Mieterhöhung kommt bestimmt

Alle zwei Jahre wird der Mietspiegel durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erstellt und ist für knapp 1,4 Millionen nicht preisgebundene Wohnungen relevant. Die Wohnungen werden je nach Lage, Größe, Ausstattung und Alter des Hauses ausgewertet. So können nicht nur Mieter die sogenannte „ortsübliche Vergleichsmiete“ für ihre Wohnungen ablesen, auch Vermieter können dank des Mietspiegels Mieterhöhungen begründen. Allerdings gelten für den Mietspiegel nur Mietverträge, die in den letzten vier Jahren neu vereinbart oder geändert wurden. Daraus geht die Kritik hervor, dass die deutlich höheren Neuvertragsmieten die Werte nach oben trieben.

Auch für Wohnungssuchende ist der Mietspiegel wichtig, denn seit 2015 gilt die Mietpreisbremse in Berlin und deren Grundlage ist eben diese ortsübliche Vergleichsmiete. Bei Abschluss eines neuen Mietvertrags darf die Miete maximal zehn Prozent über der Mietspiegeltabelle liegen. Doch die Mietpreisbremse hält nicht, was ihr Name verspricht: Denn durch die gestiegenen Zahlen ergeben sich für Vermieter mehr Spielraum für Mieterhöhungen.

Alexanderplatz, Alexanderplatz, 10178 Berlin

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