Nur durch den Neubau von Häusern ist der Wohnungsnot nicht beizukommen. Und damit auch die dringend benötigten günstigen Wohnungen entstehen, zum Beispiel für Studenten, braucht es landeseigene Flächen: Dann fallen die teuren Anschaffungspreise für das Bauland weg. Weil Berlin aber bereits vor Jahren tausende dieser „nicht mehr betriebsnotwendigen“ Grundstücke zur Sanierung des Haushalts verkauft hatte, müssen nun letzte Reserven mobilisiert werden. Werden nun Deponien und Schwimmbäder geschlossen? Eine Übersicht über mögliche Reserveflächen:
Schwimmbäder zu Studi-Wohnungen
Mietskasernen auf Müllplätzen
Auch mit der Stadtreinigung verhandelt die Berlinovo über den Erwerb von Grundstücken. Werden etwa frühere Deponien für den Siedlungsbau aufgegeben? Nein, allein schon wegen der Altlasten, heißt es bei der Berlinvo. Die Firma verhandle vielmehr über den Erwerb einer freien Fläche, die früher einmal als „Betriebshof zur Unterbringung von Werkzeug und Fahrzeugen genutzt“ wurde. Der Ort wird bisher nicht genannt.
Friedhöfe zu Flüchtlingsbauten
Während über Bäder und Betriebshöfe erst verhandelt wird, hat der Bauboom Kirchen und Friedhöfe längst erfasst. Jüngstes Beispiel: 50.000 Quadratmeter nicht mehr benötigter Friedhofsfläche will die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz dem Land überlassen, damit darauf Modularbauten für Flüchtlinge errichtet werden können. Bis zu 2000 Plätze für Flüchtlinge sollen entstehen an vorerst zwei Standorten, etwa an der Netzestraße nahe Hermannstraße in Neukölln. Nach einem Plan des Senats und der Kirchen könnten auf 85.000 Quadratmetern früheren Bestattungsflächen kurzfristig Häuser entstehen. Außerdem: ein Lebensmittel- Discounter auf einem früheren Teil des St. Simeon-und-St. Lukas-Friedhofs am Tempelhofer Weg in Neukölln; eine öffentliche Parkanlage auf dem Neuen St. Marien-und-St.Nikolai-Friedhof in Prenzlauer Berg.
Datschen zu Eigentumswohnungen
Flughäfen zu Siedlungen
Vorerst konnten die Berliner per Volksentscheid den Bau von Wohnungen am Rande des stillgelegten Flughafens Tempelhof verhindern – im Fall des Flughafens Tegel ist das nicht zu erwarten. Beschlossene Sache sind die Siedlungspläne dort: 5000 Wohnungen für 10.000 Menschen sollen entstehen. Baustart: 2021 – mutmaßlich.