Aufregung in der alternativen Zelt-Kommune Teepeeland an der Spree in Mitte: Am Dienstagmorgen gegen 7.00 Uhr rückten sechzig Polizeibeamte an, etwa zehn von ihnen beaufsichtigten den Zaunbau auf dem Nachbargrundstück des Uferstücks. Die Kommunenbewohner hatten einige Teepeeland-Zelte auf dem Privatgelände errichtet; diese wurden im Auftrag der Eigentümerin TLG Immobilien AG abgebaut.
„Es ging ohne Vorwarnung los“, sagte Fernand, einer der rund zwanzig Bewohner der Brache. Am Vormittag sei bereits ein Zelt abgerissen und ein weiteres beschädigt worden. Bei einem dritten war offenbar nicht klar, ob es sich auf dem TLG-Gelände befindet – vorerst sei der zwei Meter hohe Zaun um dieses Zelt herumgebaut worden. Im weiteren Tagesverlauf sollte auch ein selbst gezimmertes Toilettenhäuschen weichen. Die Stimmung unter den Kommunenbewohnern blieb aber friedlich, die Polizei musste nicht eingreifen.
TLG: Der Zaun war seit einem Jahr angekündigt
Indes hält Bewohner Fernand dagegen, dass der Streifen, der jetzt von der TLG geräumt wurde, ohnehin im Rahmen des Bebauungsplans von der Stadt zurückgekauft werden soll. Ein Uferweg soll über die Brache führen. Zudem habe die Kommune in der Vergangenheit Gefahren auf der Brache sogar eingedämmt. „Als sich Leute in der Eisfabrik einrichteten, haben wir ihnen gesagt, dass das nicht geht.“
„Die TLG hat kein Interesse an einem Dialog“
Erst im vergangenen Jahr fand eine andere Spreeufer-Brache ihr Ende: Auf dem Cuvry-Gelände waren nach einem Brand im Herbst Hütten und Zelte beseitigt worden, die lange Zeit Flüchtlingen, Obdachlosen und Aussteigern als Unterkunft dienten. In diesem Jahr sollen auf der Brache die „Cuvryhöfe“ mit 250 Wohnungen gebaut werden.