Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten – das ist zwar eine schöne Idee, aber davon kann in vielen Zoos und Parks keine Rede sein. Die geflügelten Bewohner des Berliner Zoos haben jetzt zumindest ein deutlich schöneres und größeres Zuhause bekommen: Das vormals eher triste, graue Gebäude, in dem die Piepmätze beheimatet waren, wurde neu bepflanzt, umstrukturiert und am 30. Juni als Welt der Vögel neu eröffnet.
Neue Afrika-Freiflughalle
Für die Tiere bedeutet das: mehr Licht, mehr Sträucher und Bäume zum Verstecken und Brüten und vor allem mehr Platz. Die Zahl der Vogelarten wurde von 107 auf 97 reduziert, aus 48 kleineren wurden 35 größere Außenvolièren. Und die beiden bisherigen Freiflughallen wurden zu einer 450 Quadratmeter großen Afrika-Freiflughalle umgebaut.
Die Besucher können in der Anlage zwischen den Kontinenten umherflanieren und versuchen, einige der insgesamt 221 Vögel zu erspähen. Doch auch digital wird einiges geboten: An großen Touchscreens, die rund um die Freiflughallen angebracht sind, und drei Lernstationen gibt es interaktive Informationen rund um die Anatomie und die Lebensweise der Vögel – vor allem für Familien und Schulklassen eine gute Sache.
Kunst statt Betonoptik
Um den Beton-Look des Gebäudes vollständig zu tilgen, kooperierte der Zoo mit zwei Profis. Illusionsmaler Lars Oschatz und die Berliner Künstlerin Bettina Bick haben all die Stellen, die nicht von Kunstfelsen und Pflanzen verdeckt werden, mit Vogelschwärmen und Naturszenen gestaltet. Und, vor allem im Sommer ein Pluspunkt: Eine neue Lüftungsanlage soll das Raumklima verbessern.