Der Wonnemonat Mai lässt nicht nur bei uns Menschen die Hormone hüpfen. Auch bei den Tieren ist das so. Die warmen Temperaturen bieten ideale Aufzuchtbedingungen für den Nachwuchs – nicht umsonst gelten Maikätzchen als besonders robust. Die traurige Seite am Liebeshoch der Miezen bekommt jedoch alljährlich das Tierheim Berlin zu spüren. Derzeit sind dort 30 trächtige Katzen untergebracht.
„In Kürze sind das bei einer durchschnittlich zu erwartenden Babyzahl von fünf Tieren pro Mutter rund 150 Jungkatzen, die wir zusätzlich zu den Müttern und den anderen Katzen zu versorgen haben“, sagt Wolfgang Apel, Präsident des Tierschutzvereins für Berlin. „Wenn das so weitergeht, erreichen wir neue Rekordzahlen – und das bereits vor den Sommerferien.“ Zu den Neugeborenen komme eine große Anzahl von herrenlosen Jungtieren, die scheinbar von den Katzenmüttern zurück gelassen werden mussten. Sie verteilen sich auf alle ehrenamtlichen Pflegestellen in Berlin.
Als Hauptgrund für den Katzenboom im Frühling nennt der Tierschutzverein für Berlin unkastrierte Tiere, die Freigang haben und sich mit den vielen herrenlosen Tieren paaren. Der Tierschutzverein für Berlin fordert seit Jahren eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Katzen, die Freigang haben, um der dramatischen Lage Herr zu werden. Bisher ohne Erfolg.
Tierschutzverein ist auf Hilfe angewiesen
Um das Elend der herrenlosen Straßenkatzen kümmert sich schließlich das Tierheim Berlin, und zwar auf eigene Kosten. Die Kastration einer weiblichen Katze kostet rund 120 Euro. Um die hohen Ausgaben zu stemmen, ist die Einrichtung auf Spenden angewiesen. Wer die Arbeit für die Straßenkatzen unterstützen will, kann dem Tierschutzverein Berlin mit Spenden zugunsten des Kontos 35600105 bei der Postbank Berlin, BLZ 10010010, helfen.
Wer einem Tier ein neues Zuhause schenken möchte, findet auf www.tierschutz-berlin.de all die Kandidaten, die im Tierheim Berlin auf Vermittlung warten. Hier leben derzeit 535 Samtpfoten, 301 Hunde, 147 Kleintiere, 133 Vögel, 125 Exoten sowie 15 sogenannte Nutztiere. Der Katzennachwuchs muss allerdings die kommenden acht Wochen noch bei den Müttern verbringen. Voraussichtlich im Juli stehen die Kleinen zur Vermittlung.
Außerdem sucht der Tierschutzverein für Berlin tierkundige Menschen, die sich als Pflegestellen für junge, aber auch für chronisch kranke oder ältere Tiere ehrenamtlich engagieren möchten. Wer Interesse hat, kann sich täglich zwischen 9 und 14 Uhr beim Tierschutzverein unter 030 76888159 melden.
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