Nach zweijähriger Umbauzeit können sich Besucher der Anlage an der Gensierstraße ab sofort noch eingehender mit den menschenverachtenden Praktiken der DDR-Staatssicherheit auseinandersetzen. Die neue, multimediale Schau der Gedenkstätte Hohenschönhausen präsentiert auf 700 Quadratmetern etwa 500 Exponate, 100 Medienstationen und über 300 historische Fotos. Erzählt wird dabei nicht nur von der Geschichte des Haftortes – der zunächst als Internierungslager, dann als zentrales sowjetisches Untersuchungsgefängnis und schließlich als zentrale Untersuchungshaftanstalt der DDR diente -, sondern vor allem vom Schicksal der Inhaftierten, die zwischen 1945 und 1990 auf dem Gelände festgehalten wurden.
Erstmals können Besucher der Gedenkstätte nun auch die früheren Büros der Gefängnisleitung besichtigen und sich intensiv mit dem Alltag der Stasi-Bediensteten auseinandersetzen. Auch ein Besucherzentrum mit Café und Buchshop sowie Seminarräume gehören zur neuen Ausstattung der Gedenkstätte. Insgesamt wurden 16 Millionen Euro in den Ausbau eines der wichtigsten Erinnerungsorte für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in Deutschland investiert.
„Die Gedenkstätte Hohenschönhausen leistet herausragende Erinnerungsarbeit zur Geschichte der DDR. Die neue Dauerausstellung ist ein wichtiger Beitrag, dieses Angebot weiter zu verbessern. […] Insbesondere Zeitzeugen und ehemalige Insassen schildern auf sehr persönliche Weise ihr Schicksal und machen damit oft bedrückend nachfühlbar, was Folter, Unmenschlichkeit und der Verlust von Freiheit und Selbstbestimmung in einem undemokratischen Staatswesen für den einzelnen Menschen bedeutet“, so Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit anlässlich der Eröffnung der neuen Dauerausstellung.