Georgische Restaurants sind auf Berlins Gastrokarte spärlich gesät. Ein, zwei Adresse in Charlottenburg gibt es, hier fühlen sich viele Russen schon länger kulinarisch gut aufgehoben. Jetzt kommt das Schwiliko in Kreuzberg dazu – und betritt auf der Schlesischen Straße exotisches Neuland.
Atmosphäre
Von der schrappeligen Pizzafiliale ist nichts mehr übrig. Mit dem Georgier ist jetzt eurasischer Geschmack eingezogen. An den dunklen Wänden hängen Kleider, Mitbringsel und Bilder aus Georgien. Sie alle hat Chefin Rusiko höchstpersönlich aus ihrer Heimat importiert und erläutert neugierigen Gästen gern die Geschichte dazu.
Das Essen im Schwiliko
Die Küche Georgiens hat viele Einflüsse. Überraschend dürfte für den ein oder anderen der orientalische Einschlag sein. Joghurtsuppe, Auberginegerichte und jede Menge Granatapfel erinnern an Georgiens Nachbarland: die Türkei. Aber „die Königin der georgischen Küche ist die Walnuss“, verrät die Karte. In einer samtigen Paste verarbeitet zum Beispiel neben Spinat, Lauch und Roter Bete beim Mkhali (ab 8,50 Euro). Dazu bestellst du am besten Mamas Kachapuri, eine mit Feta und Mozzarella gefüllte Teigspezialität (10 Euro).
Beim Hauptgang fällt die Wahl auf das Tabaka, ein Brathähnchen im Tontopf mit drei Saucen (15 Euro). Das lässt sich ganz wunderbar teilen. Und hat den großen Vorteil, dass du noch Pelamushi nehmen kannst. Das Weintrauben-Soufflé mit Walnusseis (da ist sie wieder) ist ein absolutes Gedicht und der letzte Beweis, dass Autor John Steinbeck Recht hatte, als er sagte: „Jetzt verstehe ich, warum die Russen uns sagten: ‚Sie haben nichts gesehen, solange Sie Georgien nicht besucht haben.'“
Gut zu wissen
Du möchtest zum georgischen Wein selbst auf kulinarische Reisen gehen? Dann kannst du ab zwei Personen auch die Supra bestellen. Für 29 Euro pro Person bekommst du ausgewählte Spezialitäten zusammengestellt und probierst dich quer durch das Menü. Also genug Bargeld einstecken! Kartenzahlung ist typisch Kreuzberg nicht möglich.