Zwischen Frankfurter Allee und Boxhagener Platz leuchtet in der Abenddämmerung ein magisch blaues Licht. Im Sommer sitzen im Schein der geschwungenen Lettern viele Leute an den Tischen auf dem Gehweg: bayrische Eltern mit ihrer jüngst nach Berlin entflohene Tochter, Pärchen mit Schlabberhose und feine Damen vor dem Theaterbesuch. Hier treffen sich Laufpublikum und Stammkundschaft.
Hier warte ich doch gern ein bisschen länger
Wer dieses Kiezrestaurant besucht, sollte also Appetit mitbringen, aber auch Zeit im Gepäck haben. Am Abend ist es meist voll und in der Regel schmeißt nur eine Servicekraft den Laden. Vor allem wenn im Sommer auch die Außensitzplätze belegt sind, wartet man etwas länger. Wer den Fliegenden Tisch und seine Belegschaft kennt, den wird das aber kaum stören. Schließlich verfallen die Angestellten selten in Hektik und nehmen sich trotzdem Zeit für ein nettes Lächeln und freundliche Worte am Tisch. Außerdem wartet es sich in der gemütlichen Atmosphäre ganz angenehm; statt Neonlicht ist hier Kerzenschein angesagt, der so wundervoll zum Tresen aus Backstein und dem Mosaik an der Wand passt.
Das beste am Fliegenden Tisch ist aber sein Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn auch wenn Bier und Wein oft etwas teurer zu Buche schlagen, gibt es kaum ein Gericht auf der übersichtlichen aber vielfältigen Speisekarte, für die der Gast mehr als acht Euro auf den Tisch legen muss. Also alles super hier – bis auf die Tatsache, dass sich Qualität rumspricht und es vor allem für größere Gruppen unumgänglich ist, bei diesem Kieztipp für die Abendstunden zu reservieren.
„Der Fliegende Tisch ist seit Jahren mein Stammrestaurant. Allein in dieser Woche war ich zwei Mal mit Freunden dort, weil es einfach jedem schmeckt. In den letzten Jahren ist das Restaurant zwar stetig größer und teurer geworden, aber noch kann sich jeder im Kiez einen Abend hier leisten. Übrigens: Für alle Gerichte unter 7 Euro Zahlen Selbstabholer im Moment nur 4,90 Euro!“