Tipp in Friedrichshain

Kulinarisch abheben im Fliegenden Tisch

Besonders der im schummrig-schönen Restaurant servierte Salat ist ein Genuss. Den gibt es in der Saison zum Beispiel mit Schwarzwurzel und einer panierten Ananasscheibe.
Besonders der im schummrig-schönen Restaurant servierte Salat ist ein Genuss. Den gibt es in der Saison zum Beispiel mit Schwarzwurzel und einer panierten Ananasscheibe.
Südkiez - Der Fliegende Tisch umschmeichelt seit mehr als 15 Jahren die Gaumen der Friedrichshainer. Zu kleinen Preisen bieten die Besitzer Genüsse vom Burger bis zum feinen Risotto an. In diesem Restaurant fühlt sich der Punk von nebenan genauso wohl wie der Geschäftsmann auf der Durchreise.

Zwischen Frankfurter Allee und Boxhagener Platz leuchtet in der Abenddämmerung ein magisch blaues Licht. Im Sommer sitzen im Schein der geschwungenen Lettern viele Leute an den Tischen auf dem Gehweg: bayrische Eltern mit ihrer jüngst nach Berlin entflohene Tochter, Pärchen mit Schlabberhose und feine Damen vor dem Theaterbesuch. Hier treffen sich Laufpublikum und Stammkundschaft.

Schon seit 1999 gibt es in dem kleinen Restaurant einen Mix aus mediterranen und regionalen Spezialitäten – die Gnocchi Berliner Art kommen mit Rotkohl, Speck, Zwiebeln, Äpfeln, Walnüssen und Rotwein-Creme daher, die Sauerkrautcremesuppe wird mit Erbsen und Curry verfeinert. Klassiker wie Folienkartoffel, Burger oder diverse Aufläufe aus der Ofenform gibt es ohne viel Chichi. Die ungekrönten Könige der Speisekarte bleiben aber die diversen Salate, die allesamt mit einem unschlagbaren Hausdressing auf Balsamico-Basis angemacht werden und in der Größe ohne Probleme als Hauptmahlzeit durchgehen. Das ständige Angebot wird außerdem durch wechselnde Gerichte von der Saisonkarte erweitert.

Hier warte ich doch gern ein bisschen länger

Wer dieses Kiezrestaurant besucht, sollte also Appetit mitbringen, aber auch Zeit im Gepäck haben. Am Abend ist es meist voll und in der Regel schmeißt nur eine Servicekraft den Laden. Vor allem wenn im Sommer auch die Außensitzplätze belegt sind, wartet man etwas länger. Wer den Fliegenden Tisch und seine Belegschaft kennt, den wird das aber kaum stören. Schließlich verfallen die Angestellten selten in Hektik und nehmen sich trotzdem Zeit für ein nettes Lächeln und freundliche Worte am Tisch. Außerdem wartet es sich in der gemütlichen Atmosphäre ganz angenehm; statt Neonlicht ist hier Kerzenschein angesagt, der so wundervoll zum Tresen aus Backstein und dem Mosaik an der Wand passt.

 

Das beste am Fliegenden Tisch ist aber sein Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn auch wenn Bier und Wein oft etwas teurer zu Buche schlagen, gibt es kaum ein Gericht auf der übersichtlichen aber vielfältigen Speisekarte, für die der Gast mehr als acht Euro auf den Tisch legen muss. Also alles super hier – bis auf die Tatsache, dass sich Qualität rumspricht und es vor allem für größere Gruppen unumgänglich ist, bei diesem Kieztipp für die Abendstunden zu reservieren.

„Der Fliegende Tisch ist seit Jahren mein Stammrestaurant. Allein in dieser Woche war ich zwei Mal mit Freunden dort, weil es einfach jedem schmeckt. In den letzten Jahren ist das Restaurant zwar stetig größer und teurer geworden, aber noch kann sich jeder im Kiez einen Abend hier leisten. Übrigens: Für alle Gerichte unter 7 Euro Zahlen Selbstabholer im Moment nur 4,90 Euro!“

Fliegender Tisch, Mainzer Straße 10, 10247 Berlin

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