Tapas sind zum Teilen gedacht. Man isst sie zu einem Glas Wein oder Bier gemeinsam mit guten Freunden und probiert sich so gerne mal quer durch die gesamte Speisekarte. „Wenn man dem anderen dann von seinem Teller etwas wegschnappt, wird das auf Spanisch Matanga genannt“, sagt Geschäftsführer Yann Vouilloz. Der Restaurantname steht also für ein liebevolles Stibitzen vom Teller seines Tischnachbarn. Finden wir großartig! Da wir uns meist sowieso nicht für ein Gericht entscheiden können, sind wir große Fans von Sharing-Konzepten.
Das im August 2020 eröffnete Matanga wird von zwei Schweizer Brüdern betrieben und startete eigentlich nur ein paar Straßen weiter als kleiner Food-Container auf dem Gelände von Urban Spree. Einer der beiden Brüder, Cyril Vouilloz, ist dort nämlich seit acht Jahren Resident Artist. Eines Tages entschloss er sich mit seinem Bruder Yann, für ein dort stattfindendes Musikfestival Empanadas zu backen. Die Besucher*innen waren ganz aus dem Häuschen. So wurde aus der Schnapsidee schnell etwas Großes: Kurze Zeit später zogen die beiden in die Räumlichkeiten eines ehemaligen französischen Restaurants in die Gubener Straße. Unweit der Revaler Straße gelegen, werden dir dort nun kreative Tapas und Cocktails serviert.
Und die Küche hat‘s drauf: Wir empfehlen dir das herrlich aromatische Pastel De Choclo mit Maispüree aus dem Ofen, Pilzen, Aubergine und Pebre, einem chilenischen Chili-Dip (9 Euro). Wenn du Fleisch isst, darfst du das Chimichurri auf keinen Fall verpassen: zarte Hüftsteak-Streifen auf hausgemachtem Brot und einer Soße aus Petersilie, Limetten, Knoblauch und Chili (12 Euro). Wer es doch etwas klassischer mag, greift zu den Patatas Bravas oder zur Tortilla (beides je 5 Euro). Dem spanischen Omelett mit Zwiebeln wird dank eines Dips aus schwarzem Knoblauch ein angenehmer, moderner Twist verliehen.
Bei all den Leckereien brauchst du natürlich auch Durstlöscher. Wasser gibt‘s aufs Haus und die große Auswahl an erfrischenden Signature Cocktails passt perfekt zu den recht salzigen Tapas. Wir probieren den Matanga Mule mit Pisco, Spicy Ginger und einem Cocktailbitter (8,50 Euro) sowie den Passion Mojito mit Rum, frischer Passionsfrucht, Minze, Limette und Soda (9 Euro). Zum cremig-vollmundigen Cheesecake schmeckt der Espresso Martini mit Vodka, Kahlúa, Espresso und Zucker (8,50 Euro) einfach himmlisch.
Auf der großen Terrasse wurden für den Sommer die Fahrradständer vor der Tür – nach Genehmigung des Bezirksamts – mit Platten obendrauf zu Tischen umfunktioniert. Unter der großen Markise lassen sich auch bei Regen schöne – hoffentlich nicht zu kühle – Herbstabende verbringen. Wem es dann aber doch zu kalt wird, der oder die kann sich es auch in den Innenräumen richtig gemütlich machen. Denn Cyril Vouilloz, der fürs Design zuständig war, hat viel Liebe in die Raumgestaltung gesteckt. So wurde alten Möbeln und Kunstwerken vom Flohmarkt ein zweites Leben verliehen. Es finden sich bunte Gemälde, Schilder und Sitzecken überall im Restaurant verteilt.
Unser Tipp: Wenn du es ganz privat haben möchtest, gelangst du mit einer Holzleiter auf eine selbst gebaute hölzerne Empore und kannst das Treiben im Matanga von oben beobachten. Ein riesiger Teddy-Bär und viele Kissen leisten dir dabei Gesellschaft und sorgen für einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor.