
Sputnik (Kreuzberg)
Angeblich ist das Sputnik Berlins höchstes Kino. Zu finden ist der Rekordhalter in den Höfen am Südstern im 5. Stock. Was heute so schick und angesagt wirkt, war zur Gründung 1984 noch abrissreif. Doch Menschen wie X-Film-Gründer Stefan Arndt haben hier hinter der Klinkerfassade des 19. Jahrhunderts das Kinopotential erkannt und in Eigeninitiative die Räume um- und ausgebaut. Im Kinosaal 1 sitzt man wie in Stein gemeißelt – ja, die Sitzreihen sind hier bis auf die 2er-Bänke tatsächlich gemauert. Der Kinosaal 2 setzt mit Sesseln und Sofas auf Wohnzimmeratmosphäre. Die kiezige Bar rundet das Angebot des Sputniks ab. Die Filme – Hollywoodstreifen, Indie-Filme, Dokumentationen, Specials und mehr sind meist in der Originalversion mit Untertiteln zu sehen. Umgekehrt werden deutsche Produktionen auf Nachfrage auch mit englischen Untertiteln gezeigt.
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Wolf Kino (Neukölln)
Das Wolf Kino ist ein Ort, an dem Filmliebhaber*innen nicht nur in Sachen zeitgenössische Werke auf ihre Kosten kommen, sondern auch auf Filmschaffende treffen. Das geht in einem der beiden Säle bei Sondervorführungen, aber auch ganz gemütlich im angegliederten Café, wo du mittags übrigens sehr leckeren japanischen Lunch bekommst. Das Wolf Kino unterstützt zudem Filmfestivals, um Künstler*innen einen Ort der Begegnung zu bieten. Auch die Berlinale wird im Wolf zelebriert, allerdings ohne Glamour, sondern nahbar. Das Wolf ist seit der Eröffnung 2017 schließlich ein Nachbarschaftskino, das mit Crowdfunding finanziert wurde und Ideen der Nachbar*innen mit aufgenommen hat. Trotzdem sind natürlich Zuschauer*innen aus anderen Bezirken immer willkommen.
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Neues Off (Neukölln)
Wer zum Neuen Off will, läuft vom Hermannplatz etwas bergauf, um dann hinter der schmucklosen Hausfassade einen Kino-Schatz zu entdecken. Schon im Foyer lohnt es sich, genau hinzugucken, denn da erwartet dich ein Original Sarotti-Tresen aus den 1950ern. 1926 wurde das Kino als Rixdorfer Lichtspiele eröffnet, in den 1970ern hieß es Eros Cine Center. Diese Zeiten sind nach der Aufnahme in die Yorck-Kinogruppe vorbei: Jetzt laufen in dem Saal mit 187 Plätzen meist Originalton-Filme. Es finden aber auch immer wieder interessante Filmwochen oder Sonderprogramme zu Festivals statt. Jeden zweiten Dienstag hat das ostasiatische Kino in der Reihen „in the mood“ hier seinen festen Platz.
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Filmkunst66 (Charlottenburg)
Ob das Programmkino filmkunst66 immer noch ein Geheimtipp ist, wagen wir zu bezweifeln. Seit 1951 gibt es hier ein Kino, seit 1971 ist es durch sein hochwertiges Programm eine feste Größe in der City West. Auch fanden hier zahlreiche Festivals statt, die die filmkunst66 über Berlins Grenzen hinaus bekannt gemacht haben. Nach 40 Jahren übergab Franz Stadler 2011 die Schlüssel an die Produzentinnen Tanja und Regina Ziegler, die sich hier einen Traum erfüllt haben und seither die Filme zeigen, die sie gesehen wissen wollen. Man merkt, in der filmkunst66 ist Leidenschaft ein wichtiger Faktor für den Jahrzehnte langen Erfolg. So laufen hier anspruchsvolle Unterhaltungs- und seltenere Arthousefilme, montags werden die aktuellen Filme oft in der OmU-Version gezeigt. Fast täglich gibt es auch Dokumentationen und einen Kinderfilm. Am letzten Freitag im Monat steht um 11 Uhr vormittags das Kinderwagenkino an, damit selbst Eltern mit Babys nicht auf Kino verzichten müssen.
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Delphi Lux (Charlottenburg)
Von null auf hundert hat sich das Delphi Lux seinen Platz in der Berliner Kino-Landschaft gesichert. Kurz nach der Eröffnung im September 2017 bekam es sogar schon seinen ersten Preis: Beim Kinoprogrammpreis der Bundesregierung wurde das Kino 2019 als „Deutschlands bestes Kino“ ausgezeichnet. Kein Wunder, das Delphi Lux gehört zu der erfahrenen Yorck Gruppe und liegt im Yva Bogen direkt neben der S-Bahn-Trasse in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Zoo: für Kinofans bestens erreichbar. Ansehen kannst du dir das starke Programm in sieben futuristisch gestalteten Sälen mit rund 600 bequemen Kinosesseln. Klar war hier neben anderen Festivals auch die Berlinale schon zu Gast. Ansonsten laufen Kassenknüller und Indie-Perlen, Dokus, Retrospektiven und Kinderfilme. Vieles wird im Original mit Untertiteln gezeigt und rund zwei Drittel der Filme kommen aus Deutschland oder Europa.
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Tilsiter Lichtspiele (Friedrichshain)
Die Tilsiter Lichtspiele sind die zweitältesten Kinos in Berlin. In den beiden Sälen mit 66 und 26 Sitzplätzen werden seit 1908 zahlreiche Independent-, Dokumentar-, Kinder- und Jugendfilme gezeigt. Besonders toll: Zur Förderung der heimischen Filmszene werden vor allem Filme aus Berlin auf den Leinwänden präsentiert. Wenn du Durst bekommst, versorgt dich die dazugehörige Kneipe mit selbstgebrautem Bier aus der Brauerei Zukunft. Der Zukunft-Standort wurde ja leider gekündigt, doch ein neues Areal ist schon gefunden, auf dem wieder ein Ort für Subkultur und Kompliz*innenschaft, Kunst und Konzerte aufgebaut werden soll. Bis April 2023 läuft das Crowdfunding.
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B-ware! Ladenkino (Friedrichshain)
Das Kino, das offiziell kein Kino ist, liegt nicht weit entfernt vom Boxhagener Platz in der Gärtnerstraße. Die selbsternannte Wundertüte b-ware hält eine hauseigenen „Filmkunst-Cinethek“ mit gut 16.000 Titel auf DVD bereit und eine Bar, die zum Versacken nach dem Film einlädt. Im Foyer stehen Rokoko-Möbel und allerlei charmanter Kram. Das Wesentliche ist natürlich die Filmkunst, die das b-ware ab dem frühen Nachmittag zeigt. In drei Kinozimmern laufen dann viele Arthouse-, aber auch Kinderfilme sowie gelegentlich überzeugende Mainstream-Produktionen. Die überraschend moderne 3D-Technik wurde übrigens anlässlich eines Besuchs von Rammstein eingebaut, spendiert vom Betreiber des Lido.
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Il Kino
Dolce Vita im Kino – das bekommst du im Il Kino. So kannst du dir im Café kleine italienische Gerichte wie Bruschetta oder Arancino bestellen und in der Bar Cocktails und italienische Weine genießen. Seit hier 2012 improvisiert die EM gezeigt wurde, ist die ehemalige Backstube als Vorführraum nicht mehr aus dem Kiez wegzudenken. Heute werden in dem kleinen Saal mit Wohnzimmerflair Filme in der Originalversion gezeigt – darunter US-amerikanische Produktionen, aber auch Filme aus Korea, China, Frankreich oder abgefahrene Indie-Filme. Fun Fact: In Rom gibt es das Original zu Il Kino.
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Odeon (Schöneberg)
Das Odeon auf der Hauptstraße 116 mit dem coolen grünen Neon-Schriftzug war das erste Kino der Stadt, das Filme in der englischen Originalfassung mit Untertiteln gezeigt hat und zwar schon ab 1985. So hat die Yorck-Gruppe der ehemaligen Filmbühne Sylvia ein klares Profil geschenkt. Die Originalversionen bekommst du immer noch, nur dass auch hier die Sitze mittlerweile bequemer sind und Bild plus Ton in Höchstqualität präsentiert werden. Dazu gibt es ganz nach amerikanischem Geschmack salziges Popcorn und Brownies zum gemütlichen Filmabend. Im Foyer findest du auch eine Celebritywall, die monatlich bekannten Geburtstagskinder aus der Filmbranche huldigt.
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City Kino Wedding
Im City Kino Wedding bekommst du von Dienstag bis Sonntag ein Programm mit Independent-Filmen und Filmklassikern im Originalton. Aber auch Reihen wie den Kinderfilm des Monats oder Festivals kannst du hier erleben. Das Kino ist auf dem Hinterhof des Centre Français (inklusive Miniatur-Eiffelturm) zu finden. Das Gebäude wurde 1958 von den französischen Alliierten gebaut und 1960 eröffnet. Bis 1992 diente es als Kulturzentrum für die Franzosen. Nach einigen Jahren Leerstand wurde dann das City Kino Wedding 2014 eröffnet. Seither versteht es sich als Kiez-Kino, das nicht dem Mainstream hinterrennt, sondern Filme zeigt, die bewegen – aus den USA, aber auch vielen anderen Ländern und Kulturen.
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